http://www.franziskaner.ch/gassenkapelle/jakobsweg.htm
Bericht:
Endlich gehts los. Wir treffen uns um 7 Uhr im HB Zürich. Es sind liebe Freunde,die mich begleiten: Peter, ein Jugendfreund, der mich bis Genf begleiten wird, Therese, die drei Tage mit uns sein wird, und Rose, Sonja und Bruder Benno, die am Starttag mit uns sein werden. Wir fahren mit dem Zug nach Einsiedeln und feiern gemeinsam in der Gnadenkapelle die heilige Messfeier. Benno erbittet für mich noch einen speziellen Segen für meinen Weg. Nach einem reichhaltigen Frühstück, gesponsert von einem Freund, steigen wir neben der Klosterkirche in den Jakobsweg ein. Der starke Regen hat in der Zwischenzeit aufgehört und wir pilgern in Gruppen rege diskutierend das Alptal hoch.
In Gruppen zu wandern, ist interessant, da die Gesprächspartner und die Themen laufend wechseln. Bei Bruni werden wir von der harten Realität des Jakobswegs eingeholt: es geht steil bergauf. Die Konditionsschwächen machen sich bemerkbar. Sonja, eine leidenschaftliche Raucherin, führt erstaunlicherweise die Gruppe an. Im Restaurant auf der Haggenegg [1400 m] stärken wir uns. Unter leichtem Nieselregen nehmen wir den Abstieg nach Schwyz in Angriff. Zum teil singend geht es unserem ersten Etappenziel entgegen. In Schwyz verabschieden wir uns von der ersten Gruppe und freuen uns am gemeinsam Erlebten.
Peter, Therese und ich wandern weiter zum Kloster Ingenbohl [Brunnen]. Unterwegs begegnet mir bereits der erste Wolf, der ja in vielen Büchern beschrieben wird. Aber ich hatte den Wolf nicht direkt sichtbar vor mir, sondern ganz intim zwischen meinen Oberschenkeln! In Ingenbohl begrüsst uns Schwester Zita mit einem freundlichen Hallo. Wir erhalten schöne Zimmer zugewiesen. Leider schlafen wir eher schlecht als den Schlaf der Gerechten.
Bericht:
Bei Brunnen übersetzen wir mit dem Schiff nach Treib und nehmen den steinigen Weg nach Emmetten in Angriff. Auf kleinen Flurwegen geniessen wir die Schönheit der Zentralschweiz. Der Vierwaldstättersee liegt rechts vor uns [Bild].
Ein Besuch bei meinem Freund Robert kann nicht stattfinden, da er mit einem Hexenschuss im Bett liegt. Den grossen Durst löschen wir mit einem ebenso grossen Bier. Immer wieder werden wir überrascht von falschen Distanz und Zeitangaben. Gestärkt nehmen wir den steilen Abstieg nach Beckenried über die Choltalschlucht nach Rüttenen. Der Weg ist in einem schlechten Zustand. Total erschöpft erreichen wir den Vierwaldstättersee. Das Hotel Edelweiss in Beckenried hat es uns angetan. Wir beschliessen den Tag mit einem guten Nachtessen und legen uns zur wohlverdienten Ruhe.
Bericht:
Frohen Mutes packen wir den neuen Tag an, trotz der grossen Blater an meiner linken Fusssohle. Es ist Montag, Christenhüsli-Time. Ich halte, wie abgemacht, Stille von 11.15 bis 11.45. Habe ein inneres Bild, das mich begleitet; ein Holzkarren mit quadratischen Rädern, durch das Drehen entsteht.allmählich ein Achteck,ein 32-Eck etc.. Könnte mein Weg nach Santiago so aussehen?
In Stans treffen wir auf eine interessante Brunnenskulptur über Eitelkeit und Vergänglichkeit (Bild). In der Ortskirche von Stans hören wir ein Orgelstück; es tönt wie an einer Chilbi. Weiter geht es nach Kerns,wo wir Therese verabschieden. Ihr haben die drei Tage auf dem Camino gut gefallen. Vielleicht wird sie im Oktober mit ihrer Schwester mich ein Stück in Spanien begleiten.
Gegen 18,30 treffen wir müde in Flühli Ranft ein und gehen ohne Voranmeldung ins Juvenat zu den Franziskanern, Hier gibt es keinen Platz für uns in der Herberge!Wir gehen ins Nachbarhaus zu den Franziskanerinnen. Nach eingehender Gesichtskontrolle werden wir für die Nacht in der Dachkammer untergebracht.
Bericht:
Früh morgens steigen wir in den Ranft hinunter in die Klause, wo Bruder Klaus gelebt hat. Wir verweilen für eine kurze Zeit in der Klause und geniessen die Ruhe. In das Fürbittebuch der Kapelle schreibe ich: "Möge Bruder Klaus mich nacht Santiago begleiten".
Wir nehmen den Weg nach Sachseln (Bild Visionen) . Nach Besuch der Pfarrkirche in Sachseln geht es in Richtung Giswil. Nach wenigen Metern spricht uns ein älterer Mann an,der genau wisen will,wo es denn hin ginge. Er geht mit uns ein Stück mit und erzählt,dass er 1912 geboren, und von Beruf Steuerkommissär gewesen sei. Auf meine Frage, ob Steuerkommissäre auch in den Himmel kommen,meinte er schmunzelnd: "Ja natürlich, ich habe ja auch die Kirchensteuer eingezogen". Bei der Verabschiedung stellt ersich vor: "Ich heisse Von der Flüe und bin ein direkter Nachkomme des Bruder Klaus in der 14. Generation"!
Am Sarnersee, beim Restaurant Zollhaus, machen wir einen Trinkhalt. Ich genoss längere Zeit die Sonne in "Hamol-Stellung" und als ich wieder aufblickte, sah ich eine Schnecke, die sich auf meinem Wanderschuh niedergelassen hatte (Bild), Ob sie wohl auch nach Spanien mitkommen wollte?
In Giswil spreche ich ein alten Mann an, der im Garten arbeitet und frage ihn ob er ein direkter Nachkomme von Wilhelm Tell sei. Er verneint und erzählt, er sei Walliser aus Brig Thermen, früher Lokomotivführer, leidenschaftlicherBergwanderer und heisse Bärenfalle. Auf seinen Namen angesprochen erzählt er folgende Geschichte:
Ein muskulöser Vorfahre von ihm habe in einem Zweikampf einen der letzten Bären im Wallis getötet, Beide seien miteinander über eine Felswand gestürzt und der Bär, der schwerer war, sei mit demRücken aufgeprallt und habe das Rückgrat gebrochen. während dem der Vorfahre weich auf dem Bärgelandet sei. - Se non e vero, e ben trovato!
Dann trafen wirJeff, er ist ein sympathischer Amerikaner, der auch auf dem Jakobsweg unterwegs ist. Er ist Pastor einer evangelischen Gemeinde in der Nähe von Lausanne. Wir schliessen Freundschaft und nehmen gemeinsam den Anstieg zum Brünigpass unter die Füsse. - Was für ein Chrampf!
Wir übernachten im Restaurant Waldegg-Massenlager.
Bericht:
Pilger werden nicht geschont. Man freut sich am sanften Abstieg und schon wieder steigt der Weg an. Nach Hofstetten treffen wir zwei Pilgerinnen aus Nürnberg: Sabrina und Barbara, Sie machen den Jakobsweg bis nach Spanien in Etappen jeweils in ihren Ferien. In Brienz besteigen die beiden das Schiff nach interlaken. Was meint wohl St, Jakobdazu? Gestärkt mit Spaghetti all arrabiata und einem Berner-Meringue [kleine Portion) wählen wir natürlich die "harte" Variante (bergauf, bergab).
Bei einer Holzskulptur (Bild) treffen wir ein Ehepaar aus Urdorf. Sie sind am rekognoszieren von Teilstücken des Jakobsweges. Für uns endet der Tag nicht im Hotel Wolf sondern im Hotel Bären in Oberried.
Bericht
In Ringgenberg spreche ich bei der Kirche einen Mann an, der aus dem Auto steigt. "Sind Sie der Pfarrer? Ich habe einige Fragen". Er mustert uns und fragt, ob wir Pilger seien und ob wir Geld bräuchten. Anscheinend sahen wir bereits recht heruntergekommen aus! Er erzählte uns die Geschichte der Burgkirche, Sie sei nicht von den Katholiken gestohlen worden, sondern erst nach der Reformation erbaut worden.Er gibt uns einen guten Tip: das Restaurant Seeburg, wo ich eine ausgezeichnete Fischsuppe geniesse.
Weiter ging es dem Aarekanal entlang durch Interlaken und schliesslich zum Thunersee. Ein Leitspruch auf einem Aushang bei einer Kirche bereitete mir Kopfzerbrechen: "Was nützt die Quelle, wenn daraus nicht geschöpft werden kann" (Bertold Brecht).
Entlang des Thunersees wandern wir zu den Beatushöhlen. Von der Schiffsstation Sundlauenen geht es 20 Minuten steil hinauf. Ich denke auf dieser Wegstrecke an meine Freunde von der Gasse in Zürich. Viele Namen kommen mir in den Sinn und ich empfehle sie dem heiligen Beatus. Oben angekommen wartet Peter, der ohne Gepäck hinaufgetiegen ist. Und gleich gings los! Peter ist in eine hitzige Diskussion verwickelt. Er beanstandet den Eintrittspreis von CHF 14 und erklärt, das sei ein Auswuchs des monopolistischen Kapitalismus. Schliesslich können wir zum Spezialpreis von CHF 5.-- das Grab des Heiligen Beatus besuchen.
Wir besteigen das "Drachenschiff", das auf dem Thunersee verkehrt und lassen uns nach Spietz überführen. Hier finden wir eine wunderschöne Unterkunft im Haus Olvido, das dem Diakonissenhaus Bern gehört.
"Sechs Tage sollst Du arbeiten und am siebten sollst Du ruhn". Wir haben diese Weisung strikte befolgt und den Tag genossen und spirituell aufgetankt.
Bericht:
Gestärkt nach dem Ruhetag im Haus Olvido (www.olvido.ch), ein Haus das übrigens General Guisan als Hauptquartier diente, packen wir unsere Rucksäcke und ziehen weiter Richtung Wattenwil. In einem Waldstück treffen wir einen Mann aus Bangkok. Wir kommen mit ihm ins Gespräch über Sinn und Unsinn einer Pilgerreise. Bei einem Zwischenhalt bei einer Burg holt uns Frau M. aus Illnau ein. Sie ist seit 9 Tagen auf dem Camino unterwegs. Gemeinsam wandern wir nach Amsoldingen mit der sehr interessanten romanischen Kirche (Bild). Sie hat eine kleine Krypta, die zur Einkehr und Stille einlädt; man findet dort sogar das Meditationsbild des Bruder Klaus.
Das Berner Oberland hat es uns angetan: die wunderschöne Landschaft und die blumengeschmückten Häuser prägen sich in unser Gedächtnis.
Sehr müdetreffen wir in Wattenwil ein und stellen fest,dass der einzige Gasthof wegen Geschäftsaufgabe geschlossen ist, Was nun? Wir telefonieren der Familie Künzi, die "Schlaf im Stroh" anbietet. Es hat noch Platz! Der Weg ist sehr steil (25%!) und wir steigen 300 Höhenmeter hinauf! Das musst Du erlebt haben wie der Schweiss aus allen Poren trifft!.Oben angekommen werden wir herzlich begrüsst. Es gibt Aelplermagronen zum Znacht; wie zu Gotthelfs Zeiten. Mit den andern Gästen aus USA, Holland und der Schweiz gibt es anregende Gespräche.
Bericht:
Herzlich werden wir von der Familie Künzi verabschiedet und sie wünschen uns alles Gute. Wir haben Bilderbuchwetter. Ueberall könnte man Fotos schiessen für einen Jahreskalender. Wir geniessen das Panorama mit den Bergketten und dem See.
Am Weg treffen wir einen alten Mann, der uns die drei wichtigsten Fragen im Leben stellt:
Wohäre chömmet er?
Wär sit er?
Wohäre geit er?
Er war von Beruf Maler und arbeitete in einer psychiatrischen Klinik. Seine Zusatzausbildung als Pfleger hat er sehr ernst genommen. Im Gespräch ist er der Meinung. dass anstatt Psychopharmaka praktische Arbeit viel mehr bringen würde. Leider seien engagierte Psychiater sehr dünn gesät.
Nach einer Stunde machen wir meistens einen Zwischenhalt, wenn möglich an einem schönen Ort. Unterwegs schauen wir in Rüeggisberg die Ruinen eines berühmten alten Klosters an (Foto).
Weizenfelder entlang des Camino waren darauf, eingebracht zu werden (Foto). Wir kommen nach Schwarzenburg; wo werden wir heute schlafen?
Bericht:
Die Nacht verbrachten wir in einem Gasthaus in Schwarzenburg. Frohen Mutes sind wir gestartet doch nach wenigen Kilometer musste Peter einsehen, dass es heute mit diesen Schmerzen im Knie nicht geht. Er fuhr mit dem Bus nach Fribourg um sich mit schmerzstillenden Medikamenten einzudecken. Wir haben uns erst wieder in Hauterive getroffen.
Für mich ging das erste Mal alleine weiter. Eine ganz neue Situation. Das Gehen verändert sich mehr nach dem eigenen Rythmus. Es ist Montag und ich habe die Zeit ganz intensiv in Gedanken mit meiner franziskanischen Gruppe auf der Gasse Zürich verbracht. Auf dem Weg bekam ich wieder ein inneres Bild: Pfetten (Holzträger) lagen schön geordnet am Boden, dazu Nagel und Hammer. (Material für einen Hausbau?)
Bald war es aber mit der Ruhe vorbei. Beim Suchen meines Weges bekam ich das erste Mal mit einem Hund "fullcontact" zu tun, der mein Zureden gar nicht verstand und seinen Hof verteidigte. Er fletschte ziemlich mit den Zähnen und es war recht unangenehm. Erst der Besitzer konnte ihn zur Ordnung rufen.
Bei Tafers wählte ich als Empfehlung die Galterntalschlucht als Wegstrecke nach Freiburg. Romantisch geht es auf und ab über viele Tritte und Stufen der Altstadt von Freiburg entgegen. Besuche die Kathedrale und lasse mir im Pfarramt den Pilgerstempel geben.
Ich bin aber noch nicht am Ziel,wollten wir doch heute bis zum Zisterzienser-Kloster in Hauterive kommen.Diese zwei letzten Stunden des Tages haben mir grosse Mühe bereitet und waren sehr anstrengend für mich. Unterwegs bin ich noch einer polnischen Frau begegnet, ich solle in Santiago an Sie denken!Um 19 Uhr treffe ich im Kloster Hautrive ein. Ich läute und "BruderPeter" öffnet überraschend die Pforte. Erführt mich verschwitzt wie ich bin in den Speisesaal, wo mich 15 Klostergäste schweigend begrüssen. Dabei hätte ich soviel zu erzählen!
Der Entschluss ist schnell gefasst: wir bleiben zwei Tage zur geistigen und körperlichen Erholung hier.
Bericht:
Das Klosterleben ist für uns ungewohnt. Ich geniesse die Stille. Es wird kaum gesprochen. Die Landschaft strahlt Schönheit und Harmonie aus. Die Mönche haben strenge Gebetszeiten. Die ersten Tagesgebete beginnen um vier Uhr und ziehen sich durch den ganzen Tag in einem regelmässigen Rhythmus von drei bis vier Stunden. Sie enden abends um acht Uhr. Wir können freiwillig teilnehmen. Die Gesänge der Mönche berühren meine Seele und lösen einen Wohlklang aus. Wir können uns aber auch in die sehr schönen Meditationsräume zurückziehen oder einen schönen Spaziergang entlang der Sarine unternehmen. Wir haben hier einfache Einzelzimmer und es ist alles da, was wir brauchen.
Beim Essen wird jeder gebraucht: um Aufzutischen, in der grossen Klosterküche das Essen zu holen, zu schöpfen und schliesslich um abzuwaschen. Die Klostergäste essen stillschweigend in einem separten Raum und hören über Lautsprecher Lesungen der Tagesaktualitäten der Weltkirche, und andere religiöse Texte aus dem Refektorium der Mönche.
Heute an Maria Himmelfahrt waren viele Familiemangehörige mit Kindern und Freunde der Mönche anwesend. Es sind etwa 20 Mönche; das Durchschnittsalter ist 51 Jahre.Sie stehen für geistliche Gespräche zur Verfügung.
Der Aufenthalt hier in Hauterive hat uns gut getan. Wir sind erholt und werden morgen die nächste Wegstrecke unter die Füsse nehmen.
Bericht:
Wir verlassen das Kloster Hauterive ein Ort der Ruhe und Stille. Die latainisch gesungenen gregorianischen Gesänge der Mönche begleiten uns. Unser Weg führt uns nach Posat wo wir das Quellwasser an einer Kapelle persönlich in Anspruch nehmen, über die Glane führt eine Hängebrücke sie wurde durch die Lehrlinge der Firmen Spaltenstein und UBS erstellt.
In Romont begegnen wir Simon einen Velopilger aus Augsburg ein echter Pilger sogar die Wasserflasche heisst San Pellegrino.
Für mich war es ein guter Tag ohne grosse Probleme. Auch die Füsse sind verheilt. Peter kämpft mit dem bösen Wolf.
Bericht:
Nach dem Besuch der Kathedrale verlassen wir das mittelalterige Städtchen Romont und ziehen durch schöne Landschaften. Dörfer sind eher spärlich anzutreffen und so fehlen uns auch die Gasthäuser um einzukehren. Kilometerlang geht es dem Fluss Broye entlang nach Moudon. Nach einer kleinen Siesta holen wir uns den Pilgerstempel im Hotel de ville (Gemeindehaus) wo uns eine charmante Sekretärin willkommen heisst. Der richtige Weg nach Montpreveyers ist schlecht markiert aber Peters Kartenlesekunst führt uns schlussendlich ans Ziel wo er total groky alles "sensationell" findet. Die Auberge heisst Les Balances hier finden wir bei guter Verpflegung das Gleichgewicht wieder. Wir sind die einzigen Gäste.
Bericht:
Wir starten um 8.30Uhr dem Genfersee entgegen.In Epalinges werden wir von einem Ehepaar angesprochen und zu einem symbolischen Glas Wasser eingeladen(wir hätten zwar lieber ein Glas Weissen gekippt, aber tempis) Der Mann ist Präsident der wadtländischen Wanderwege und verantwortlich für die Markierung des Jakobsweges.
Unser Herz schlägt höher und bei der Kathedrale geniessen wir die wunderbare Rundsicht auf Lausanne und den See.Weiter geht es quer durch Lausanne hinunter zum See und durch die ehemaligen Parkanlagen der EXPO 64 Richtung Morges.Heute abend erwartet uns eine überraschung Jeff (Pastor von Gimel)holt uns in St.Sulpice mit dem Wagen ab und führt uns zu sich nach Hause zu einem gemütlichen Grillabend mit seiner Familie und anschliessend können wir bei Ihm übernachten.
Bericht:
Am Morgen führt uns Jeff wieder zum gleichen Standort bei der romanischen Kirche in St.Sulpice.Nach einer herzlichen Verabschiedung machen wir uns wieder auf den Weg.Entlang dem Seeuferkommen wir bis nach St.Prex wo wir der Embiance einer Gartenbeiz nicht widerstehen können.Weiter geht es und dieBeine werden immer schwerer.Wir durchqueren Grundstücken die einem gewissen Herr Prive gehören.Es ist auch immer von einer Amende die Rede.Wir lassen uns aber nicht abschrecken und durchwandern die Ländereien des Herrn Prive bis wir auf einmal oh Schreck vor einem Fluss stehen. Weit und breit keine Brücke!Da hilft nur das System St.Christophorus; Schuhe aus, Hosen hoch, ein Stossgebet zum Heiligen und hinein ins kühle Nass.Es ist alles gut gegangen und es gab einiges zu lachen!
Müde erreichen wir schliesslich Rolle, wo wir im einzigen Hotel im Ort ein Angebot für ein Doppelzimmer für Fr. 300.- erhalten. Wir lehnen dankend ab!Unterschlupf finden wir bei einer Madame im Dachzimmer.In der Nacht hat sich der Verkehrsverein noch was einfallen lassen:Es wird mit "son et lumiere" ein eindrückliches Gewitter veranstaltet.
Bericht:
Am Morgen sind wir als erstes zum Verkehrsverein gegangen und haben uns über die schwierige Schlafsitution in Rolle beklagt.Des Weiteren haben wir uns mit detailierten Angaben zur weiteren Wegstrecke eingedeckt.Leider ist es an diesem Abschnitt nicht möglich entlang dem See zu laufen.So wurde eine neue Wegstrecke durch die Weinberge vorgeschlagen.Schmucke kleine Dörfchen haben uns eine wunderbare Landschaft der Winzer vor Augen geführt.
Auf der Wegstrecke nach Nyon ist mir mein Freund Robert Weber plötzlich mit seinem Wohnmobil begegnet.Er war auf der Rückreise von Frankreich und ich hätte ihn ja bereits in Emmettten treffen sollen(das war ja wegen dem Hexenschuss nicht möglich)! Zufälle!
Wie haben wir über diese Begegnung gelacht.
Am Abend dieses langen Tages hatten wir wieder Problem ein Zimmer zu finden dank des Einsatzes eines gutgelaunten Wirtes gelang es ihm uns in Versoix (11 km vor Genf) in einer "Lastwagenchnelle" einen "Schlag" zu reservieren!
Das anschliessende Fondue hat uns aber sehr gut geschmeckt.
Bericht:
Nach einer kilometerlangen Wanderung entlang der Autostrasse sind wir um 10.00 Uhr in Genf angekommen.Der Springbrunnen das Wahrzeichen der Calvinstadt empfängt uns.
Peter und ich sind 17 Tage zusammen gewesen und nun trennen sich unsere Wege.Er fährt am Nachmittag mit dem Schnellzug nach Hause ich werde mich allein auf den Weg nach Frankreich/Spanien machen.
Kommentar Peter:
Der gemeinsame Camino mit Vittorio durch die Schweiz waren gleichzeitig meine ersten Schritte in einen neuen Lebensabschnitt: Ich bin ja jetzt pensioniert!
Ich habe die Tage genossen. Sie waren voll von schönen und interessanten Erlebnissen.
Nun geht Vittorio allein weiter. Er hat noch mehr als 1500 km vor sich, durch ganz Frankreich und Spanien. Ich wünsche Dir, lieber Vittorio, gute Gesundheit, viele positive Erlebnisse , viele Begegnungen und Gottes Segen.
Danke, dass ich mit Dir zusammen 17 schöne Tage erleben konnte!
All the best!
Peter
Kommentar Vittorio:
Es hat mich riesig gefreut,dass Du den 1.Abschnitt des Camino mit mir gegangen ist.Uns verbindet ja Einiges, waren doch zusammen in der Sekundarschule und bei den Pfadfinder.Uns haben manche gemeinsame Erlebnisse geprägt.Dann haben wir uns etwas aus den Augen verloren.Doch gemeinsame Turbulenzen in unseren Familien haben uns gewisse Parallelen aufgezeigt.Die Diskussionen darüber waren sehr Interessant.
Wir hatten es oft lustig auf dem Weg und haben uns über Gott und die Welt unterhalten.Du hast mir vor Augen geführt, dass man den Augenblick geniessen soll.und ich habe DIr vielleicht gezeigt, dass man nicht alles im Leben durchplanen kann und übernachtungsprobleme sich immer wieder mit überraschungen lösen.
PACE E BENE wünscht DIr für die kommende Zeit
Vittorio
Um 14.00 Uhr bin ich alleine in Genf zur nächsten Etappe gestartet.Nach Carouge hatte ich einige Probleme den Weg zur Grenze zu finden.Der übergang über die grüne Grenze nach Frankreich war ein wichtiger Meilenstein für mich.Sofort nach der Grenze habe ich einen Weghinweis gefunden mit dem Hinweis, dass es nach Santiago noch 1854km sind.(bei Konstanz stand 1950km) etwas kann ja da nicht stimmen!
Meine erste Nacht habe ich in einer Gite(Massenunterkunft) auf einem Camping verbracht.Es war aber gleich etwas los, war doch ein Racletteabend angesagt.Ich hatte es mit Bretonnen und Holländer sehr lustig.Ein toller Einstieg!
Bericht:
Nach einem guten Frühstück verabschiede ich mich vom Campingbesitzer und ich bedanke mich nochmals für den unterhaltsamen Abend gestern und seinen Geschichten.
Es geht wieder ziemlich steil aufwärts und oft geht mir fast die Puste aus, was solls jetzt kann ich, da alleine, mich hinsetzen und die schöne Landschaft geniessen. Nach dem Motto des alten Pilgerliedes:
Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade fürchte dich nicht.
geht es über Stock und Stein. Eine Augenweide für Auge und Herz. Bei einer Chartreuse (altes Kloster) besuche ich die Umbauten die im Gang sind. Ich treffe keine Pilger unterwegs.
Bei einem umgebauten Bauernhaus werde ich von einem Architekten spontan zu einem Fruchtsaft eingeladen. Es stellt sich heraus, dass er befreundet ist mit unserem ehemaligen Konzernchef Herr Koechlin (Zschokke) aus Genf. Er hat es sich wirklich schön eingerichtet und erzählt von seinen Wandererfahrungen in Marokko und Mali.
Müde treffe ich um 19.00 Uhr in Frangy ein. Alles besetzt, eine nette Wirtin aber hat Mitleid mit mir und plaziert mich in Ihrem Privathaus mitten in einem Rebberg. Quelle chance!
Beim Nachtessen im Bistro treffe ich auf ein Ehepaar aus Deutschland das ebenfalls unterwegs ist, aber den Weg nach Arles gewählt hat.
Dieser Tag war heute für mich etwas zu anstregend. Ich werde versuchen morgen etwas kürzer zu treten. In der Nacht kribbeln mir ein wenig die Füsse und Beine. Morgen muss ich wieder meine Magnesiumtabletten nehmen.
Im Rebberg schläft sich gut ich kanns nur weiter empfehlen. Ich danke Gott für diesen schönen Tag.
Liebe Bekannte und Freunde Es ist der zweite Tag seit ich in Frankreich allein unterwegs bin.Das Wetter stimmt ja und es ist recht heiss.Heute ist mein 20.Tag und es fängt an mir Spass zu machen.
Gestern habe ich mir eine Etappe über 30km vorgenommen.Das war etwas zuviel. Heute bin ich nach 6H an einem schönen Ort in Seyssel an der Rhone gelandet.Pilger sind wenige unterwegs aber es ist abwechslungsreich, aber zum Teil recht anstrengend.Zu schaffen machen mir etwas die Hunde.Hoffentlich kommen meine Tagesberichte an.Die Fotos sind halt leider etwas verzögert(CD).
Einen lieben Gruss an alle zuhause
Pace e Bene
Vittorio
Bericht:
Nach dem Einkauf von etwas Früchten geht es wieder los. Was habe ich doch für ein Wetter-glück. Unterwegs bewegt sich in mir einiges und Peter hat mich davon gewarnt ;warte nur bis du dir selber begegnest! Es ist heiss und oft setze ich mich in den Schatten hin und genehmige mir einen Schluck Wasser und kennst Du den Geschmack einer weissen saftigen Nektarinen?
Die Begnung mit einer vielfarbigen Schulklasse aus Paris verläuft sehr lebhaft und sie wollen alles wissen.
An einem Bord in einem Aufstieg fliege ich rückwärts beim aufnehmen des 13kg schweren Rucksackes hin. Ich strample wie ein Käfer auf dem Rücken und muss anschliessend so lachen über die komische Situation.
Um 15.00 Uhr bin ich bereits am Ziel in Seyssel an der Rhone. Eine kleine alte franz. Stadt. Es gefällt mir und ich verspüre in mir die Lust hier meinen nächsten Ruhetag einzulegen.
In der Nacht schlafe ich schlecht, hat mir das 4-Gang Menue und der Wein etwas zugesetzt. Die Versuchung war zu gross.
Herr erbarme dich.
Bericht:
Am Morgen bin ich mit einem Traum aufgewacht.
Kleine Ameisen wurden immer grösser und sie vemehrten sich enorm. Man kommt Ihnen nicht bei.
Beim Aufwachen hatte ich den Gedanken man soll sich von der Welt nicht vereinnahmen lassen.
Auslegung;
1.Es könnten die Nachwehen des guten Essen von gestern abend sein.
2.Vor zwei Tagen an einem grossen Ameisenhaufen vorbeigelaufen den ich eingehend beobachtete.
3.Wirken des Heiligen Geistes.
Diesen Tag habe ich wirklich genossen; Viel geschlafen, Karten geschrieben, gelesen, gewaschen.
Bericht:
Um 8.30 Uhr bin ich losgelaufen. Am Morgen ist es bei dieser Hitze am angenehmsten.Der heutige Tag hat mich geradeaus durch ein prächtiges Naturschutzreservat an der Rohne geführt.
Hie und da einen Fischer angetroffen sonst niemanden. Plötzlich komme ich an einen Baum der von einem Biber angeknabbert ist. Es berührt mich, so Natur pur zu erleben. Viele seltene Vögel und Enten nisten hier. Durch die vielen Staustufen der Rohne, um durch Turbinenkraft Strom zu gewinnen, fliesst das Wsser ganz ruhig.
Um 16.00 Uhr treffe ich auf dem schönen Campingplatz in Chanaz ein. Mir wird ein Holzpavillon zugeteilt, dass ich ganz für mich benützen kann.
Chanaz ist ein ganz idyllisches Dörfchen an einem Nebenarm der Rohne. Hier hat es viele Touristen und man kann schöne Bootsfahrten machen. Ich hätte gern einen Abstecher zu dem 10km entfernten Kloster Hautecombe (Lac de Bourget/Chemin neuf) gemacht aber alle Versuche haben fehlgeschlagen. Dafür habe ich eine 1stündige Bootsfahrt auf der Rohne gemacht.
Am Abend beim Nachtessen ist mir dann noch ein Missgeschick passiert. Mit meinem Bierglas bin ich an den Tisch gestossen und schwups ging ein "Gutsch" auf den Computer. Beide Elemente vertragen sich angeblich nicht so gut!
Alle Daten sind mir gelöst worden.
Mal sehen was ich wieder hinkriege.
Bericht:
Heute ging es wieder einmal zünftig Berg und Tal. Der Weg ist sehr gut markiert. Besser als in der Schweiz sogar. Am Morgen gings recht gut aber nach Mittag habe ich gelitten, weit und breit keine Wirtschaft um den Durst zu löschen so habe ich literweise Wasser getrunken und Früchte gegessen. In Yenne wollte ich mich in einem Kapuzinerkloster einquartieren aber o weh das Kloster dient heute kulturellen Anlässen und ich bin gerade in einen Workshop über israelischen Tanz geraten. Alles ausgebucht aber man hat sich wieder sehr nett bemüht und auswärts eine günstige Unterkunft gesucht.
Auch heute habe ich niemanden auf dem Weg getroffen und es ist schon ein bisschen einsam. Dafür habe ich mich, an einem Brunnen mit einem Hobbyrennfahrer über Doping im Velorennsport unterhalten.
Bericht:
Wie Ihr seht funktioniert der PC wieder. Zwar kleben noch einige PC-Tasten wegen dem Bier,aber es geht.Benno hat mich natürlich schön auf die Schippe genommen wegen dem Bier- trinkenden Pilger.Ich verzichte jetzt mal für eine Woche auf das durstlöschende Getränk.
Heute wollte ich einmal etwas früher starten.7.30 Uhr.Der Weg führte bei der wunderschönen alten Kirche von Yenne vorbei da konnte ich gleich an der Messe teilnehmen(anwesend 3Personen!).
Es ging auf den Mont Tournier von 200m auf 820 müM. Der Weg führte durch Alpweiden und kleine Weiler.überall wird man herzlich begrüsst und hie da auch zu einem Getränk eingeladen.
In einem kleinen Dorf sehe ich einen alten amerikanischen Jeep (Foto)und überall trifft man Errinnerungstafeln an den 2.Weltkrieg(Dank für die ünterstutzung im Widerstand).
Krieg was heisst das für mich?Ein Gedanke der mich einige Wegstrecke begleitet.
Es wird Herbst die Blätter fallen.
Am Montag fühle ich mich stark mit der franziskanischen Gruppe in Zürich verbunden.Heute steht die Achsamkeit zu den kleinsten Geschöpfen(Ameisen,Käfer etc.)im Vordergrund.Schaut man beim Laufen auch viel auf den Boden.
Am Abend finde ich bei der Familie Arnaud Unterkunft,die ganz offiziell diesen Dienst an den Pilger gegen günstige Entschädigung anbietet.
Ich hatte am Abend noch die Möglichkeit an einer charismatischen Gebetsgruppe teilzunehmen.Habe sie alle für den Gebetsdienst an der Gassenarbeit aktiviert.I
Bericht:
Ein wunderbarer Pilgertag nicht zu warm am Morgen.Aber dann ging es wieder am Nachmittag ziemlich bergauf und der Schweiss ran in Bächen.Begegne noch einer Bauequippe(Foto) und denke an meine Arbeitskollegen zuhause.
Lasse alle recht herzlich grüssen!
Viele Dörfer sind nur noch wenig bewohnt und viele Gebäude stehen zum Verkauf.Eine Folge der Landflucht oder der Wirtschaftskrise? In Yenne(kleineStadt) habe ich auch einige ältere Menschen gesehen die in alten Behausungen ganz armselig wahrscheinlich mit einer kleinen Rente leben.
Vor Le Pin am Abend, heute waren es immerhin 30km, ging es gegen 18.00Uhr durch einen schmalen Waldweg und ich dachte mir immer, wenn jetzt eine Wildschweinherde auftaucht was machst du dann? Doch ein wenig ängstlich? Dabei sehe ich gar keine Tiere!Aber überall steht zu lesen man soll wegen der Jagd nicht den Weg verlassen.
Wieder ein toller Empfang bei einer netten Familie. Super!
Bericht:
Nach dem Besuch einer alten Kartause in La Silve Benite gehts durch Wälder und Felder auf und ab.Am Himmel braut sich etwas zusammen, es sieht immer mehr nach Gewitter aus. Ich telefoniere betreffend einer Unterkunft; doch alles besetzt. Oben am Berg hätte es noch etwas in einer Auberge und so nehme ich den steilen Berg in Angriff der mich zuerst zu einer wunderschönen Muttergotteskapelle führt. Ausser Atem lerne ich ein nettes Ehepaar kennen das mich spontan zu sich nach Hause einläd. Ihre Wurzeln sind auch in Italien und so verstehen wir uns prächtig, der Mann war von Beruf Geometer (Vermesser) und hat in Deutschland auf vielen Gross-Baustellen gearbeitet. Am späteren Abend stösst noch ein Diakon zu uns und ich erfahre etwas über die grosse Krise in der Franz. Kath. Kirche. Der Abend wird abgechlossen mit einem Riesen-Gewitter. Ist das schöne Wetter vorbei?
Bericht:
In St.Andre mache ich meinen ersten Halt und hole mir den Stempel beim Pfarrer der krank im Bett liegt. In der kleinen Stadt ist alles auf den Beinen, viele Ausländer. Es sind die Festspiele von Victor Berliotz, einem klassischen Komponisten der hier geboren ist. Ein grosses Festzelt ist auf dem Dorfplatz aufgebaut. Hier werden für eine Woche jeden Tag grosse Konzerte mit 100-200 Aufführenden abgehalten.
Wieder überrascht mich ein Gewitter, zum Glück bin ich in einem Restaurant am Mittagessen.
Die Nachmittage sind lang und ich habe eine Krise, dann setze ich mich einfach wieder hin ruhe mich aus und sinne.
Ich traversiere in einer Unterführung eine neu gebaute TGV-Strecke und innerst kürzester Zeit passieren 5 Hochgeschwindigkeitszüge die Strecke (Valence-Lyon).
Ein langer Tag und ich finde wieder keine Unterkunft doch auf einem kleinen Campingplatz bei einem Bauer gibt es etwas. Er stellt mir einen kleinen Campingwagen zur Verfügung. Die Nacht schlafe ich in meinem Schlafsack sehr unruhig. Stechmücken!!! Jeder weiss was das heisst; Aufstehen, suchen, morden, dösen, rundumschlagen...
Bericht:
Um 8.00 Uhr geht es wieder weiter ohne Frühstück, der Bauer ist alt und alleine und kann leider nichts anbieten.
In St.Romain de Surieu, einem Carmel (Frauenkloster der Karmeliterinnen) treffe ich den ersten Pilger. Es ist Pfarrer Metzler aus Näfels, leider können wir nur kurz nach der Messe miteinander sprechen, ist er doch bei den Schwestern zum Mittagessen eingeladen. Er erzählt mir dass er grosse Fussprobleme habe und gibt mir für heute sein Tagesziel an. Wir hoffen einander dort zu treffen.
Der Weg führt über eine grosse Ebene und links und rechts springen Fasane herum ein schöner Anblick. Es regnet aber immer wieder zwischen durch.
Ankunft in Chavanay 18.30 Uhr leider ist der Pfr. Metzler nicht eingetroffen. Das Zimmer im kleinen Hotel ist gut doch zu essen gibt es im ganzen Dorf nichts. Spontan holt eine Frau die im Restaurant stand etwas von ihrem Haushalt zum Essen. Ich revanchiere mich mit einer Runde Pastis.
Mein Befinden ist gut. Am Morgen spüre ich ein wenig die Fussgelenke. Aber das Laufen geht soweit gut. Habe auch etwas abgenommen. Nehme ein Tag nach dem andern.
Gruss an alle Zuhause und danke für vielen unterstützenden E-mails. Sie muntern einem sehr auf.
Pace e Bene/Vittorio Ferlin
Bericht:
Habe wieder einmal super geschlafen. Nachdem ich meine Tagesberichte geschrieben hatte ging es heute erst um 10.00Uhr los. Zuerst hole ich mir beim Pfarrer noch den Stempel für meinen Pilgerpass. Gleich nach dem Städtchen geht es steil eine Rampe hoch. Es ist kühl und dicke Wolken ziehen am Himmel vorbei das lässt nichts gutes ahnen.
Nach ca.1km komme ich zu 2 Bauern. (Foto) Sie sind gerade daran eine alte Kapelle (Chapelle du Calvere) wiederaufzubauen.Es wird mir sogleich ein Glas Rotwein angeboten. Der eine mit Namen Jacques war selber schon in Santiago de C. und er sagte er hätte von hier aus 62 Tage gebraucht. Was meinem Zeitplan ungefähr entspricht. Wir schliessen sofort Freundschaft und er will mich zur Einweihung der restaurierten Kapelle nach Chavanay einladen.
Heute geht der Weg durch viele Obst-und Pfirsich-Kulturen. Ja ich habe einmal zugegriffen (Mundraub). Was für ein Geschmack!
Am Nachmittag begegne ich Alain und Marilene sie machen eine Wanderung. Ihr Schiff liegt im Hafen von Vienne. Sie begleiten mich eine schöne Wegstrecke ganz spontan. Es ist eine sehr amüsantes Paar und es gibt viel zu Lachen.
Später werde ich kurz vom Regen überrascht sonst wenig Regen nur grosse dicke Wolken.
In St.Julien bemüht sich eine Frau eines Restaurants mir Unterkunft zu finden. Auf einem Campingplatz kriege ich dann ein Holzchalet ganz für mich. Heute habe ich etws weniger km gemacht (19,5) auch gut so, Zeit zum Ausruhen.
Bericht:
Habe ganz schlecht geschlafen. Das Bett war nicht ganz so mein Fall. Nach einem guten Frühstück bei Madame gehts wieder los. In einem Geschäft decke ich mich noch Früchten ein. Das Tagesprofil ist bekannt, hinauf von 600 auf 1200müM.
Bin den ganzen Tag alleine unterwegs und nur hie und da Pfeifen mir die Ohren, dann weiss ich, dass jemand an mich denkt.
Was da einem alles in den Sinn kommt; Familie, Beruf, Gemeinschaft. Auch das Gebet kommt nicht zu kurz und hie und da stimme ich ein Lied an.
Die Landschaft fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Kieferwälder, Ginster, Heidelbeeren, Pilze, Erikas. Eine grosse grüne Eidechse vor mir auf der Strasse und plötzlich schlägelt sich eine 1.5m lange Schlange über die Strsse. Wäre die Eidechse das Mittagessen gewesen? Sorry für die Störung!
Aber immer hinauf, hinein ins Zentralmassiv der franz. Alpen.
Noch drei Tage bis Le Puy, das erste grosse Ziel meiner Pilgerreise.
Bericht:
Habe sehr gut geschlafen und ein ganzes Haus für mich alleine gehabt, eine Art Skihaus (Gite) auf 1100müM. Habe sogar einen Eintrag im Gästebuch, eines Freundes aus Stallikon gefunden der im Juli auf dem Jakobsweg unterwegs war. Um 8.00 Uhr bin ich los gezogen. Ein traumhaft schöner Morgen mit einem sehr schönen Lichteinfall von Osten, ich bin wieder durch Wälder und Wiesen gezogen. Hier habe ich zum Erstenmal wirklich die Freiheit und das Privileg gespürt so unterwegs zu sein. Die einzigen die mich begrüsst haben waren die staundenden Blicke der Kühe. Plötzlich ein Hallo, zwei Schweizer auf dem Fahrrad aus Herisau holen mich ein und sie bemühen sich mit mir ein Stück zu Fuss zu gehen. Sie befahren den Jakobsweg einfach mit dem Bike (super ausgerüstet und zelten) so gut es geht und kommen natürlich so einige km weiter als ich.
In Tence ist gerade ein Velorennen im Gang und man bestaunt den Exot aus der Schweiz. Nach 30km an diesem Tag habe ich genug und suche mir ein nettes Hotelzimmer und darf sogar das Internet benutzen. Pilgern im Jahr 2001!
Bericht:
Es ist Markttag und alles ist auf den Beinen. Es ist ein schöner Anblick wie das Leben pulsiert. Gemüse, Früchte, Käse, frische Geflügel, was das Herz begehrt.
Mir fehlt auf dem Camino etwas der spirituelle Teil und so besuche ich um 9.00 Uhr die Messe.
Der Start verspätet sich halt heute etwas, aber ich bin ja frei in meinen Entscheidungen. Es geht zuerst entlang eines Flusses dann wieder bergauf auf den höchsten Punkt dieses Teilabschnittes auf den Punkt Raffy auf 1276müM.Wieder fliegen mir wie im Schlaraffenland die Fasane um die Ohren. Es ist köstlich ihnen zuzuschauen. Sie rennen ,dann starten sie um ca.20-50m zu fliegen.
In Alaules nehme ich das Mittagessen ein. Fernanda eine schrullige Wirtin teilt mir mit, dass es um 13.30 Uhr nichts mehr zu essen gebe. Nach längerem Zureden knallt sie mir einen Teller mit Nudeln und einem gekochten Ei auf den Tisch. Es hat trotzdem geschmeckt und man muss halt die Menschen so nehmen wie sie sind. Sie ist dann mehr und mehr aufgetaut.
Die Temperatur ist merklich gesunken 10°C! Ein Bauer sagt in 2 Wochen gibt es Schnee! Schöne Aussichten!
In St.Julien finde ich wieder eine schöne Gite. Kostenpunkt zum übernachten 12.00 Sfr! Ein anderer Bauer erzählt mir im Bistro voll Begeisterung über all die Begegnungen die er schon mit Pilger hatte, übrigens ich habe wieder ein Bier getrunken!
Noch ein Tag bis Le Puy!!!!!
Bericht:
Voller Erwartung nehme ich diese letzte Etappe meines 1.grossen Zieles in Angriff.
Hoch erfreut und voller Dankbarkeit überschreite ich die Ortstafel;Le Puy!
Die Stadt hat 20'000 Einwohner, mit einer sehr schönen geschichtsträchtigen Altstadt. Vieles gibt es hier zu besichtigen, eine wunderbare Kathedrale ua. Ich entschliesse mich hier meinen nächsten Ruhetag einzulegen.
In der der Kathedrale treffe ich noch Pfr. Martin Mätzler aus Näfels dem ich schon unterwegs kurz begegnet bin. Wir nehmen gemeinsam das Nachtessen ein.
Eine Spezialität von hier; Linsen und Saucison.
Es war schön mit ihm die Erfahrungen auf dem Weg von Genf nach Le Puy auszutauschen. Er bleibt noch ein Tag und fährt dann mit dem Zug nach Hause. Für mich geht der Weg weiter und ich decke mich noch mit Kartenmaterial über den weiteren Weg ein.
Die Franziskanerinnen hatten für mich keinen Platz zum Schlafen, ausgebucht, so ging ich halt in ein schönes kleines Hotel. Auch gut!
Ich freue mich, dass ich es bis hierher geschafft habe und spüre, dass es immer weniger von mir selber abhängt wie es es weiter gehen soll. Dank sei Gott.
Es braucht nur die Zustimmung und das Ja von mir jeden Tag.
Wechselnde Pfade, Schatten und Licht
Alles ist Gnade, Fürchte dich nicht
Danke an alle Zuhause fürs Mittragen und Mitgehen.
Bericht:
Diesen Tag habe ich wirklich mit Nichtstun genossen. Nach einem guten Frühstück bin ich zu einer Wäscherei gegangen um meine Unterwäsche und Hose zu reinigen. Das gehört halt auch zum Pilgerleben. Am Mittag traf ich mich mit Martin Mätzler zum Essen bevor er um 13.00 Uhr den Zug nach Lyon nahm um in die Schweiz zurückzukehren.
Am Nachmittag besuchte ich ein Kunstmuseum das in einem wunderschönen Park liegt. Anschliessend konnte ich an einer Führung des alten Kreuzganges der Kathedrale teilnehmen.
Von einer grossen Mariastatue hat man einen schönen Ausblick auf die ganze Altstadt. Le Puy hat auch, wie Einsiedeln eine schwarze Madonna und ist ein grosser Wallfahrtsort mit vielen Besucher.
Den Abend habe ich abgeschlossen mit einem guten Fischessen (Sole).
Was erwartet mich am nächsten Tag, war meine Frage?
Bericht:
Um 6.30 Uhr habe ich mein Hotel verlassen ,es ist bereits dunkel und bin gleich einem Betrunkenen mit einer Flasche Rotwein begegnet.Ein Zeichen?
Um 7.00 Uhr Pilgermesse mit dem Bischof in der Kathedrale. Es sind ca.30 Pilger anwesend. Er erkundigt sich anschliessend bei jedem über seine Herkunft und erteilt uns vor der Jakobsstatue seinen Segen.
So bin ich wieder durchgestartet und es wartet auf mich eine weitere Etappe bis zu den Pyrenäen von ca 700km.
Dieser erste Tag ab Le Puy Richtung Conques war für mich ganz anders. Man begegnet unterwegs dauert andern Pilger überholt sie trifft sie wieder im Restaurant.So hat das Alleinsein für mich nach zwei Wochen ein Ende.
Habe sofort Freundschaft mit einem 26-jährigen Australier, irischer Abstammung geschlossen. Sein Name heisst Ciaron. Konnte ihm am Abend etwas von meinen Erfahrungen über die Behandlung von Blattern weitergeben.
Wir haben eine gute Unterkunft in einer Gite gefunden. Mit den Anwesenden(3 Personen) hat sich sofort eine nette Unterhaltung entwickelt. Ein Ehepaar macht aktiv bei der Vereinigung von Jan Vanier mit.
Das Essen bereitgestellt von der Verwalterin der Unterkunft schmeckte ausgezeichnet und der Preis war sehr günstig. Dafür muss man beim Auftischen und Abwaschen selber handanlegen.
Habe sehr gut geschlafen!
Bericht:
Gleich nach dem reichhaltigen Frühstück sind wir losgezogen, der Australier Ciaron und ich. Es hat uns gleich ein steiler Aufstieg empfangen. Unterwegs hat es immer wieder Kreuze aus Eisen oder Stein, da legen die Leute ihre kleinen Steine hin. Man nimmt so einen Stein und trägt ihn weiter zum nächsten Kreuz. So hilft man einander ein bisschen das Anliegen das im Stein mitgeht mitzutragen!
Auf einer Anhöhe sehen wir wie über uns ein Adler seine Runden fliegt. Ein eindrückliches Ereignis.
Immer wieder treffen wir unterwegs Pilger an. Zwei drei Sätze und Ermutigungen, dann zieht man wieder weiter.
Ich habe mich in der Marschdistanz verrechnet und wir treffen erst um 20.00 Uhr in unserer Unterkunft ein. Einem alten Bauernhaus des Templerorden. Es sind ca 30 Leute da und es wird gemeinsam gekocht und anschliessend gesungen.
Wir schlafen in einem grossen Raum und Nachts pfeifft der Wind einem um die Ohren (durch die Ritzen der Dachfläche), dafür brennt die ganze Nacht das grosse Chemineefeuer. Einige haben auch auch ziemlich laut geschnarcht. Wieder einmal schlecht geschlafen!
Bericht:
Beim Aufstehen ist es ziemlich unfreundlich kalt und feucht. Wir ziehen unsere Regenschutze an und ziehen los. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Hudliwetter! Doch wird es von Stunde besser.
Beim Mittagessen eröffnet mir der Australier, dass er nach zwei Tage genug hat. Schlechte Vorbereitung, falsche Schuhe (Sportschuhe), grosse Blattern an den Füssen haben ihn mürbe gemacht. Aber ich glaube es waren da noch weitere Probleme!. Er versprach mir aber wiederzukommen. So ist er vorerst nach Irland zurückgekehrt. Ich habe ihn gut gemocht, ein junger Mensch auf der Suche nach dem Sinn im Leben.
Am Nachmittag bin ich wieder alleine losgezogen. Durch eine wunderbare Landschaft. Dem Jura ähnlich. Weite!
Heute geht es den vielen Fasanen und anderen Tieren an den Kragen, ist doch die Jagd losgegangen. Es wird geballert was das Zeug hält. Immer Doppelschuss! Jagdhunde düsen wie gestört durch das Unterholz und nehmen die Fährten des Wildes auf.
Am Abend gehe ich wieder einmal in ein kleines Hotel, wo ich nette Leute treffe und mit Ihnen das Nachtessen einnehme.
Bericht:
Heute bin ich wieder einmal alleine unterwegs.über ein Hochplatau führt heute der Weg.Wunderbar ohne Verpflichtung und unbeschwert zu laufen.
Am Nachmittag begegne ich einem Pilger,Charles mit den Wanderschuhen in den Händen.Ihm tun die kleinen Zehen so weh! Wir kommen ins Gespräch.Von Beruf Archtekt hat er auf Bergführer gewechselt.Es ist sehr bewandert in der Botanik und er zeigt mir viele Bergblumen, die hier oben verspätet blühen und ihre Details.Er kennt die meisten bei Namen,auch ein schönes Hobby.
Am Abend übernachten wir beide bei Rosalie einer schönen alten Herberge die im Skihüttenstyl eingerichtet ist.Die Besitzer backen auch eigenes Brot und stellen vieles selber her.
Bericht:
Das erste Mal das ich -Temperatur antreffe.Die Autos sind am morgen mit Eis beschlagen.
Die Wegstrecke führt über grosse Alpweiden in der traumhaften Gegend des Aubrac.Mit Eric einem neuen Begleiter habe ich einen regen Gedankenaustausch.Er selber ist unterwegs nach Lourdes.
Beim Mittagessen probiere ich einmal eine Spezialität von hier; l'Aligot (Kartoffelstock mit Tome-Käse gemischt,eine Art Fondue)
Heute habe ich mir etwas viel vorgenommen.So komme ich erst gegen 19.30Uhr ins Hotel und sehe die fürchterlichen Bilder des unfassbaren Anschlages auf das Word Trade Center und das Pentagon.Mir ist der Appetit zum Essen vergangen und ich gehe früh zu Bett.
Bericht:
Habe die ganze Nacht gefroren trotz 2 Wolldecken.Die Bilder von gestern Abend sind mir immer wieder durch den Kopf gegangen.
Am Morgen besuche ich zuerst die wunderschöne Ortskirche und bete für die Verschütteten und Hinterbliebenen. Wieviel Leid ist über so viele Menschen gekommen. Und wieder die Frage wieso lässt der liebende Gott sowas zu?
Bin froh, dass ich am Morgen alleine laufen kann. So wird das ganze Laufen etwas sehr meditives. Viele Gedanken berühren mich. Begleitet werde ich oft von gelben Schmetterlingen.
In Nasbinal einem alten Städtchen mit einer alten Brücke über den Fluss Lot, lerne ich ein Ehepaar aus Berlin kennen. Der Mann ist Prof. der Architektur und die Frau gebürtige Amerikanerin. Sofort sind wir in eine lebhafte Diskussion verwickelt und wir gehen eine Wegstrecke zusammen. Sie interessieren sich für die Gassenarbeit in Zürich. Ihre Tochter betreut ebenfalls eine Gassenküche in Berlin. Wieder ist eine neue Freundschaft entstanden!
In Estaing trennen sich unsere Wege. Ich gehe in eine Gemeinschaft; der Freunde des Jakobsweges. Seit neun Jahren nehmen sie jeden Tag bis max.16 Pilger auf. Es sind 6 Personen die so zusammenleben und diesen Dienst tun. Das alte Haus wurde ihnen vom Bischof zur Verfügung gestellt.
Die Pilger schlafen alle in einem Schlafsaal und können zusammen mit der Gemeinschaft essen und die Gebetszeiten teilen. Auch haben wir zusammen gesungen. Gemeinschaft pur!
Bericht:
Am Morgen heisst es wieder Abschied nehmen und den Rucksack aufzunehmen und loszuziehen. Entlang einer Flusslandschaft geht es für ca 2 Std., dann erwartet mich ein steiler Aufstieg. Meine Beine sind in der Zwischenzeit gut trainiert und es geht ganz gut. In der Nacht schmerzen mir ein bisschen die Fussgelenke, nach dem Einlaufen am Morgen geht es aber wieder.
Es überholt mich ein Pilger, Bernard. Ein lustiger Kauz von Beruf Landarbeiter (Rebbau). Er erzählt mir vieles über den Pilgerweg. Er selber sammelt alles was es darüber gibt. Am Abend schlägt er mir eine gute Gite (Herberge) vor. Als wir dort eintreffen werden wir herzlich empfangen, toll bewirtet, schöne Zweierzimmer zugeteilt. Mit einem anwesenden Ehepaar aus Holland beschliessen wir bei einem Glas Marcillac(Rotwein)den Abend.
Der Gerant der Gite hat ein lustiges Hobby. Er züchtet Esel und hat eine eigene Homepage. Ein wirklich schöner Ort nur wenige km vor Conques.
Bericht:
Nach einer angeregten Diskussion mit Bernard über die speziellen Beziehungen zwischen Frankreich und den USA ist Conques nach 2.5Std.bald erreicht.Es erstaunt mich das Wissen das dieser einfache Landarbeiter hat.(Stundenlohn 41.-ffr.)
Wieder habe ich eine weitere Etappe geschafft.Conques war seit jeher Durchgangsort von Tausenden von Santiago-Pilger. Ein kleiner Ort mit einer grossen Wallfahrtskirche aus dem Jahr 1000.Ein grosses Relief über das Endgericht des Menschen schmückt das Eingangsportal. Es muss den Pilger aus dem Mittelalter in Angst und Schrecken versetzt haben.
Nach dem Nachgebet der Mönche folgt ein meditatives Klavierkonzert in der wunderbar beleuchteten Kirche. Eine Stimmung die wirklich Herz und Seele berührt.
Unterkunft für zwei Tage in der Pilgerherberge
Bericht:
Trotz den vielen Leuten im Schlafsaal habe ich recht gut geschlafen. Mit der Teilnahme an der Laudes (Morgengebet) und anschliessenden Messe starte ich in diesen Ruhetag. Am Morgen mache ich all meine Schreibarbeiten. Zu Mittag gehe ich mit Bernhard essen, anschliessend schauen wir uns gemeinsam das hübsche Städtchen an. Es hat nur alte Steinhäuser, die Dächer sind mit Steinplatten abgedeckt, ähnlich unseren Dörfer; Indemini oder Gondo. Enge Gassen und schöne Treppenaufgänge prägen das Dorfbild. Mitten drin diese wunderbare Abteikirche.
Am Nachmittag treffen einige Bekannte ein die man früher auf dem Weg einmal getroffen hat. Herzlich ist die Begrüssung.
Um 20.30 Uhr gibt es in der Kirche eine Aussendung für die Pilger die sich den nächsten Tag auf den Weg machen. Ich erhalte ein Brot, das Johannes Evangelium in Deutsch und wir singen gemeinsam das Pilgerlied und das Salve Regina.
Besinnlich stimmt mich wieder das anschlissende Pianokonzert in der stimmungsvoll beleuchteten Kirche. Als besonderer Leckerbissen gibt es um 22.00 Uhr ein Orgelkonzert und wir können die Emporen besuchen und die Säulengänge, wo früher die Pilger geschlafen haben. Hier oben wird uns die Dimension und Grösse der Abteikirche viel deutlicher gezeigt. In der Mitte beträgt die Höhe 22m! Mit wieviel Ausdauer und Mittel wurde dieses Bauwerk vor tausend Jahre erstellt! Den Baumeister gebührt alle Anerkennung, die diese Kirche zu Ehre Gottes erstellt haben.
Bericht:
Wieder heisst es abschiednehmen von neuen Freunden und sich auf den Weg machen. Es empfängt uns uns gleich ein steiler Aufstieg. Mich begleitet für die ersten zwei Stunden Bernhard. Beim Abschied teilen wir gemeinsam das geschenkte Brot. Er schenkt mir noch eine Jakobsmuschel aus Holz.
Es geht ein starker Wind, der Herbst meldet sich an. Ich muss mir unbedingt eine warme Ohrenkappe kaufen.
In Livinghac le Haut finde ich eine schöne Privatunterkunft. In einem schönen alten Garten empfangen mich die anderen 8 Gäste; 3 Engländer, 2 Belgier und 3 Franzosen bei einem 5o'clock Tea.
Wir gehen allen zusammen Nachtessen und tauschen unsere Erfahrungen auf dem Camino aus. Eine lustige Runde!
Bericht:
Nach dem Einkauf für das Mittagessen mache ich mich alleine auf den Weg. Meine Gedanken sind zuhause bei der franziskanischen Gassenarbeit was läuft da gerade?
Be der Mittagsrast überholt mich Camille, ein junges Mädchen, ich frage sie über die Motivation des begangenen Weges. Sie sagt mir sie sei in einer neuen Orientierung ihres Lebens und sie möchte auch bis Santiago laufen.
Beim Zwischenhalt in einem Resraurant sitzt bereits Henry, den ich von der Etappe in Le Puy kenne. Er hat eine Abkürzung genommen und er lacht von Herzen über den Coup!
Er war Schulleiter und ist jetzt in Pension gegangen. Sein Ziel auf dem Weg ist noch offen. Wir wollen in Kontakt, via Natel, bleiben.
Am Montag sind alle Geschäfte in der schönen Stadt Figeac geschlossen.
Mit vier anderen Pilger, zwei aus der Schweiz, deren Etappen hier in Figeac enden beschliessen wir bei einer franz. Pizza den Abend.
Bericht:
Der Weg aus den Städten ist immer ein bisschen problematisch und so muss ich mich wieder einmal durchfragen. Beim Pfarrer der Stadtkirche kriege ich noch den Pilgerstempel. Er macht mir einen sehr gestressten Eindruck und kann sich leider auf kein Gespräch mit mir einlassen. Er entschuldigt sich dafür!
Ab Figeac sind bereits wieder weniger Pilger auf dem Camino.
Am Nachmittag lerne ich Rene kennen. Auf dem Weg bis zum Abend erzählt er mir das halbe Leben und seine Schwierigkeiten die von einem strengen Elternhaus gekommen sind. Man hat Zeit und wenn das Vertauen da ist öffnet man sich.
Ich will am Abend zu ihm ins Hotel, aber es ist alles besetzt. So ziehe ich weiter und finde in einer Gite Unterkunft. Da ich bereits einige Tagespilger kenne ist schnell Freundschaft geschlossen und wir gehen gemeinsam Nachtessen.
Bericht:
Als ich am Morgen zum Fenster hinausschaue sehe ich, dass es seit längerer Zeit wieder einmal regnet. Es gibt nichts anderes als die Regenausrüstung anzuziehen. Die Leute die in der Gite übernachtet haben ziehen alle früh los.
Die Tage werden kürzer und es ist ein bisschen trostlos bei Regen und Dunkelheit loszuziehen. Die Autos spritzen einem an! Bald ist man auch unter dem Poncho ganz nass durch die Transpiration.Z um Glück hört es nach 3 Stunden auf zu regnen. Es trocknet sehr schnell ab.
Bald treffe ich ein junges Paar aus Belgien, die ebensfalls von zuhause in Maastricht gestartet sind. Sie sind über 60 Tage unterwegs! Sie laufen aber schneller als ich und so lass ich sie ziehen.
Es holt mich ein Pilger ein; Victor und so laufen 2 Victors eine gewisse Zeit. Von Beruf war er Landschaftsgärtner und er steht auch in einer Neuortierungsphase.
Es ist Franzose und wohnt in dieser Gegend. Er zeigt mir Dolmen's.
Wer weiss was das ist?
Es sind Grabstätten oder Kultstätten der Kelten die vor ca.3000 Jahren in dieser Region gelebt haben. Grosse Steinplatten 3-4 To schwer bedecken die Seitenwände. Es gibt viele hier. Eine Kultur über die man sehr wenig weiss.
Ich wollte eigentlich wieder einmal spirituell auftanken und in einer christlichen Gemeinschaft übernachten, schaffe aber die Wegstrecke von weiteren 8 km um 17.00 Uhr (weitere 2 Std,)in ein Kloster nicht mehr. Die Fussgelenke tun mir weh! Ich gehe in eine Gite und treffe da alte Weggefährten.
Bericht:
Wenn man Richtung Westen läuft hat man immer den eigenen Schatten vor sich als Begleiter. Oft fühlt man sich völlig frei und es ist einem ums singen.z.B. das Pilgerlied das wir in Conques gelernt haben:
Tous les matins nous prenons le Chemin
Tous les matins nous allons plus loin
Jour apres jour la route nous appelle
c'est la voix de Compostelle
Refr. Ultreia, ultreia
E sus eia
Deus, adjuva nos
Sonst laufen, laufen, laufen.Die schöne Landschaft geniesen. Viel Zeit haben um sich viele Gedanken zu Gott und der Welt zu machen.
Cahore ist eine grosse Stadt mit viel Leben.Mit einem ehemaligen IBM-Manager aus Paris den ich auf dem Camino kennemgelernt habe, gehe ich in ein kleines Hotel. Habe noch genügend Zeit um an diesem Tag in einem Waschsalon meine Kleider zu reinigen. Ein traditionelles Nachtessen schliesst den Abend ab.
Bericht:
Ein wunderbarer Tag erwartet mich heute. Nach dem Besuch der Messe in der Kathedrale in Cahore mache ich mich gutgelaunt auf den Weg.
über die alte Brücke Valentre überquere ich den Fluss Lot. Anschliessend geht es sofort steil die Felsweg hinauf. Zum Teil sind Haltegiffe montiert. Oben angekommen ist man recht geschafft und klatsch nass und das mit dem grossen Rucksack. Der Camino der gut markiert ist windet sich jetzt durch die karge Landschaft.Die Abgrenzungen links und rechts sind oft alte geschichtete Trockenmauern.Das Gestein ist weisser Kalksandstein.Leider wurden an diesen scharfen Kanten meine Hose zerrissen.Eine liebenswürdige Frau hat sie dann mir wieder mit der Nähmaschine geflickt.
Man überholt nun immer wieder Pilgergruppen oder wird bei der eigenen Rast überholt. Unterwegs gibt es sehr wenig Verpflegungsmöglichkeiten man sollte das Essen immer am Morgen einkaufen. Wasser kann immer wieder unterwegs bei einem bewohnten Haus angefragt werden.
Es gibt aber auch in den Gemeinden öffentliche Wasserstellen und auch WC.I ch bevorziehe aber die freie Natur!
Die einzige Gite die wir am Abend erreichen ist besetzt. Zwei Frauen und ich finden eine Privatunterkunft, müssen aber noch weitere 3km laufen. Eine nette Madame empfängt uns in einem kleinen Nest und verwöhnt uns ganz herzlich. In einem alten Bauernhaus haben wir sehr hübsche Einzelzimmer. Das Nachtessen nehmen wir im Garten ein. Sicher viel schöner als im Massenlager!
Bericht:
Die Halbzeit meines Pilgerweges wäre geschafft!
Ich bin Gott dankbar, dass ich diese Kraft erhalten habe.
Mal sehen was der heutige Tag bringt?
Am Morgen starten wir mit leichtem Regen. An einem kleinen Bach entlang geht es wieder einmal bergab. Nach ca. 2Std.holt uns ein TGV-Pilger im Eiltempo ein. Er erzählt uns, dass er von Beruf Busfahrer ist. Als Ausgleich macht er verschiedene Sportarten. Seine Tagesetappen betragen im minimum 40 km!!! Ich treffe ihn wieder auf dem Dorfplatz in Lauzerte. Er kocht mir einen Kaffee, wir haben es lustig zusammen. Typ;Clochard! Nachher legt er sich für eine 1/2 Std. hin, auf einem Plastic zum Mittagsschlaf. Er übernachtet nur bei Bauern oder draußen und er kocht sich alles selber.
Zur Feier des 50.Tages habe ich im Sinn in einem kleinen Hotel zu übernachten. Herzlich ist der Empfang durch den Besitzer. Es wird mir ein Glas kühles Wasser serviert. Am Abend ist man ziemlich geschafft und man freut sich, wenn der Empfang persönlich ist.
Wir sind sieben Pilger ein Ehepaar aus Quebec und 4 Franzosen. Bei klassischer Musik wird uns ein feines Nachtessen serviert. (Fisch). Die Diskussion ist sehr angeregt. Ein schöner Abend. Im Gästebuch finde ich einen Eintrag von Pfr.Bächtold vom 06.09.01 der mit einer Zürchergruppe hier war.
Bericht:
Starker Regen wacht mich am Morgen auf. Bei diesem "Hudelwetter" nach draußen! Ich mache zuerst meine Schreibarbeiten und ziehe erst um 10.00 Uhr los.
Nach einem kleineren Zwischenfall mit einem Hund und 3,5 Std Marschzeit erreiche ich total durchnässt Moissac. Es ist Mittag und gehe gleich in ein chin. Restaurant essen.
Meine heutige Unterkunft ist in einem ehemaligen Kloster(Carmel) in Moissac. ch beziehe ein einfaches Zimmer und gehe anschliessend zu einer geführten Besichtigung eines alten Klosters aus dem 11.Jahhundert.Ein interessanter Kreuzgang erzählt viele Geschichten und die Kirche im romanischen Styl st ist grossartig...
Bericht:
Es ist einfach toll wie schnell hier das Wetter ändert, gestern noch Regen und heute strahlend blauer Himmel.
Mit Damian laufe ich 3 Std. entlang des schiffbaren Kanals Tarn, dann der Garonne. Grosse alte Platanen säumen den Kanal ein. Ein traumhaft schöner Weg. Wir erzählen einander viel von unseren Lebensgeschichten. Es bleibt auch Zeit für das Gebet, und gemeinsam beten wir für die verschiedensten Anliegen spez. auch für die aktuellen; USA, Toulouse,unsere Familien etc. Der Camino führt uns durch wunderschöne alte Orte wie Auvillar. Überall suchen wir auch das Gespräch mit den Bauern und erfahren so etwas über ihre Probleme und Weisheiten, z.B. das der Rotwein in Massen getrunken, gesund ist, ist ja klar in dieser Weingegend und Land des Armagnac.
Im Dorf St.Antoine wo wir in einer Gite übernachten fühlen wir uns sofort wohl. Ein Bauernehepaar als Gerant führt die Herberge und so schmeckt auch das Nachtessen mit Wein und Chasselas Trauben a discretion ausgezeichnet.
Vor dem Abendessen besuchen wir aber noch die alte Ortskirche. Sie ist aus dem 11.Jhr.und dem Wüsteneremit dem Heiligen Antonius dem Grossen gewidmet.(251-356). Angeschlossen an diese Kirche war auch ein Hospiz. Hier starben im Mittelalter viele Menschen an einer Getreidekrankheit.
An der Decke der Kirche finden wir auch ein Tau-Zeichen (auch Kreuz des heiligen Franziskus genannt), den dieser Orden der sich der Kranken annahm, auf den Gewänder trug.
Bericht:
Leider habe ich wieder einmal schlecht geschlafen. Waren es die schmackhaften Saucisson oder wieder einmal das Schnarchen der Mitbewohner im Schlafsaal? ich weiss es nicht. Merke aber sofort, dass es nicht mein bester Tag ist. Habe grosse Mühe heute und oft muss ich eine Pause einlegen. Bin froh und geschafft als wir heute Lectoure erreichen.
Morgen verlässt mich Damian, der viele Tage mein Begleiter war. Er pilgert weiter nach Lourdes. Hier will er das Grab seiner Mutter finden die da beerdigt ist. Eine lange Geschichte aus dem 2.Weltkrieg mit viel Tränen und Trauer. Ich finde das gut, dass er das nach seiner Pensionierung nochmals aufschafft.
übernachtung in einer Gite.
Bericht:
Nach dem Besuch der Messe (anwesend zwei Personen und der Ortspfarrer) ziehe ich wieder einmal alleine los. Nebel liegt über den Felder und von den Bäumen tropft es ziemlich stark, sodass ich den Hut anziehen muss.
Man muss aufpassen, dass man bei dieser schlechten Sicht die Wegmarkierungen nicht verpasst. Ich verlaufe mich prompt an einer Abzweigung, ein kläffender Hund versperrt mir den Weg und weisst mir den Weg wieder zurück zur letzten Markierung.
Bald schon treffe ich wieder mit anderen Pilger zusammen. In der Zwischenzeit kennt man sich und lacht miteinander.
Ein ganzer Tross holt uns ein.6 Personen und zwei Pferde. Sie lassen sich das Gepäck von den Pferden tragen. Je 60 Kilo! Auch eine Möglichkeit den Camino zu begehen.
Mein Weg führt, über einen kleinen Umweg, zum Ort La Romieu. Eine riesige Abteikirche aus dem Jahr 1000! von Benediktiner-Mönchen gebaut prägt das Ortsbild. Ein wunderbare Stimmung bei der Besichtigung des alten Kreuzganges durch den abendlichen Lichteinfall.In der Kirche ertönen gregorianische Gesänge ab Tonband. Man könnte stundenlang da verweilen. Es geht eine wunderbare Ausstrahlung von Ruhe und Zeitlosigkeit von diesen Orten aus. Hier ist von der Hektik der Grossstädten wenig zu spüren. Im ganzen sind wir nur drei Besucher.
Heute aber heisst mein Etappenziel: Condom (Eine kleinere Stadt, Herkunftsort des Armagnac). Treffe hier erst um 19.00 Uhr ein. Geschafft, müde und suche mir in einem neueren Hotel wieder einmal eine Unterkunft.
Beschliesse hier ein weiteren Ruhetag einzulegen!
Lieber Gruss an alle Vittorio
Bericht:
Ein traumhaft schöner Tag erwartet mich.Nach Erdledigung verschiedener Schreibarbeiten,besuche ich die Stadt.Mit meinen schriftlichen Arbeiten ist es nicht so einfach.Am Abend erreiche ich ermüdet den Ort und am Morgen geht es wieder frühzeitig los.
Im Tourist Office informiere ich mich über die Sehenswürdigkeiten dieses Ortes.Zuerst besuche ich die riesige Kathedrale und verweile in der Stille,lasse mir so etwas dieser alten Geschichte auf mich einwirken.Wie die Geschichte der Heiligen St. Germaine;
Sie brachte immer Brot den Armen.Ihr Patron verbot ihr das.Wieder einmal überraschte er sie und stellte sie zu Rede sie solle ihre Schürze öffnen! Da liess sie die Schürze fallen und es waren alles blühende Rosen darin.
Dann besuche ich auch das Museum des Armagnac.Hier in dieser Gegend werden die meisten Trauben zu diesem "Eaux de vie" verarbeitet.Es sind die speziellen Eichenfässer und die jahrzehnte alte Lagerung die diesen feinen Armagnac auszeichnen.(feiner als der Cognac!)
Ein alter Park mit riesigen Bäumen und Bambus und der Besuch der Altstadt beschliessen meinen Rundgang.
Das Mittagessen übespringe ich habe ich doch im Hotel Halbpension.
Am Nachmittag kann ich auch 2 Std.Schlaf nachholen.Es geht mir von Stunde zu Stunde wieder besser.
Diese Ruhetage geben einem wieder neue Kraft,ich habe ihn genossen.
Bericht:
Heute erwartet mich wieder eine lange Strecke.Am Morgen pilgere ich alleine und geniesse die Landschaft.Viel Wein wird hier angebaut.
In Montreal bei der Mittagsrast treffe ich wieder zwei alte Bekannte Madlaine und Sonja.Zusammen wird auf dem Dorfplatz gepicknickt.
Von diesen schönen Orten geht eine eindrückliche Ausstrahlung aus an Harmonie.Leider fehlt in den meisten das Leben,sind doch die Jungen, mangels Einkommen weggezogen.Ob sie je wieder zurückkommen?
Das letzte Teilstück des heutigen Weges ist auf einem alten Bahntrasse der alten Bahnstrecke Condom-Eauze und führt durch einen lichten Wald. Alles Gerade ohne Ende.So kann ich mit Madlaine noch ein wenig für die verschiedensten Anliegen ins Gebet gehen (Rosenkranz).Pilgern pur!
Unterkunft in einer Gite (Herberge) die einige Wünsche noch offen lässt!
Ein Einladung zum Nachtessen eines Ehepaares Charles (ehemaliger Journalist) und Annick nehme ich gerne an. Danke
Bericht:
Die Tage vergehen im Fluge und nur noch wenige trennen mich von den Pyränäen.
Schlecht geschlafen .Konnte gestern nicht einschlafen und das späte Abendessen, ich muss da etwas ändern!
In der Gite ist eine Fau aus Australien,Margrit mit ihrem Sohn (9J) Jonathan.Sie machen in Teilstücken den Weg eine tolle Leistung vor allem für Jonathan der gerne wandert.Unterichtet wird das Kind von ihrer Mutter!
Wir schliessen sofort Freundschaft und sind miteinander den ganzen Tag unterwegs nach Nogano.
Ein interessantes Gespräch mit einem Jung-Bauern zeigen uns wieder neu die Krise auf, in der sich auch die franz. Landwirtschaft befindet.
In Nogano angekommen komme ich gerade recht um nach dem herrlichen Duschen am Abend einer "Course Landaise" zu besuchen.Die Männer beweisen in Mutproben und überspringen der anstürmenden Stiere oder Stillstehen ihr Können.Das ganze findet mit span.Musik in einer Arena statt.Viele Leute sind anwesend.Es sind andere Spiele als ich sie von der Camarque her kenne.
In Nogano befindet sich auch ein Autodrome wo Autorennen der verschiedensten Klassen durchgeführt werden.
Bericht:
Heute ist Sonntag leider merkt man sehr wenig davon.Die grosse Kirche von Nogaro ist geschlossen! Die Gemeinde ist auf einer Wahlfahrt nach Lourdes. Nach einer Stunde bin ich nicht mehr alleine. Ich hole wieder Madelaine und Sonja ein und nach kurzer Zeit treffen wir auch wieder auf Margrit und Jonathan. Gemeinsam besuchen auf einem kleinen Umweg eine alte Kapelle die uns sofort sehr anspricht. Hier war früher eine Krankenstation der Jakobspilger. Diese legten gemäss den Archiven am Tag bis zu 60 km zurück! Eine enorme Leistung, auf der natürlich Einige auf der Strecke blieben! Margrit und ihr Sohn Jonathan(9 Jahre jung) wohnen ein halbes Jahr in Australien und ein halbes Jahr in Cambridge/England. Die Mutter unterrichtet ihren Sohn selber. Zur Schule geht er nur in Australien. Der Camino ist ein Teil dieser Erziehung und Erfahrung.
Am Abend sind wir gemeinsam auf einem Bauernhof das Zimmer vermietet und Essen ermöglicht. Der Bauer verheisst uns auch morgen einen heissen Tag. Zum erstenmal sehen wir die wunderbare Siluette der Pyränäen. Eine grosse Tischrunde von ca.15 Personen schliesst in froher Gemeinschaft diesen heissen Tag ab.
Bericht:
Heute bin ich froh früh zu starten um die Kühle des Morgen auszunützen. Mich erwartet eine grosse Ebene die ich durchwandere. Sie führt durch Riesenfelder von Maisplantagen. Ein Bauer auf dem Fahrrad der mir eine gewisse Zeit folgt mit seinem Hund , informiert mich über die verschiedenen Anbauformen. Bald wird es aber wärmer und wärmer und Schatten sind nur wenige zu finden. Merke aber bald, dass es ein schwieriger Tag für mich wird. Die aufkommende Hitze setzt mir recht zu. Beim Mittagshalt bei einer kleinen Kapelle treffe ich wieder auf Madelaine und Sonja. Bei dieser Hitze (über 30°)warten wir fast 2 Stunden bis wir weiterlaufen.
Heute schaffen wir nicht die vorgesehene Etappendistanz, aber das macht ja auch nichts. Mich schmerzt auch das rechte Bein. Eine kleine Gite in einem kleinen Dorf empfängt uns. Wir sind 5 Personen und kochen gemeinsam das Nachtessen.
Bericht:
Heute hat meine jüngste Tochter Katrin ihren 22.Geburtstag und ich gratuliere ihr auch von hier aus ganz herzlich!
Hilfe, ich komme nicht mehr vorwärts!
Ich bin in eine fröhliche Runde von Pilgern geraten, noch dazu diese Hitze, ich trete an Ort!!!!
Der Start heute war um 8.00 Uhr gemeinsam mit Madelaine, Sonja und das Ehepaar Mariechristine und Pierre (Beides Augenärzte). Pierre hat schon viele Wegstrecken des Camino begangen und er erzählt lebhaft von seinen Erfahrungen auch in den südamerikanischen Anden. Er ist mit einem persönlichen elektronischen GPS-System ausgerüstet. Prompt verlauft er sich mit Sonja beim lebhaften diskutieren über das franz. Gesundheitssystem, das wie in der Schweiz grosse Probleme hat. Wie haben wir gelacht.
Da wir bei jedem Bauern an der Strecke einen "Schwatz" anfangen treten wir an Ort. Wir haben es lustig zusammen. Gegen Mittag wird die Hitze fast unerträglich und wir beschliessen in Arzacq nach nur 14 km unseren Halt einzulegen, besonders nachdem wir ein gutes baskisches Restaurant gefunden haben.
Die Gite hier ist sehr gut und wir ruhen uns aus. Arzacq ist ein sympatischer Ort mit vielen Arkaden und Bistros und einer sehr schönen Kirche.
Heute habe ich wieder einmal grosse Wäsche und ein Besuch beim Coiffeur ist angesagt.
Heute abend schliesse ich meinen Abend mit guter Musik ab und höre mir Vivaldis Vier Jahreszeiten an, die mir mein Sohn Oliver als MP3-Datei auf ein Speichermedium überspielt hat.
Bericht:
Was für ein Erwachen heute; es regnet!
Sobald es hell ist starten wir als Gruppe und haben uns einiges vorgenommen als Wegstrecke. Von Beginn an tragen wir den Regenschutz und werden ihn den ganzen Tag nicht mehr abziehen. Leider schwitzt man sehr stark darunter und die Kleider werden trotzdem nass. Das Mittagessen nehmen wir in einer Kirche ein, das Essen haben wir natürlich eingekauft.
Das rechte Schienbein macht mir starke Schmerzen. Die Wege sind in diesem Abschnitt zum grössten Teil Belagsstrecken. Beim Mittagshalt habe ich es mit einer Binde fixiert. Hoffentlich klingt der Schmerz wieder ab. Werde auch in der Nacht mit Salben nachhelfen.
Die Unterkunft (Gite) in Arthez ist eine richtige Bruchbude und soll über den nächsten Winter umgebaut werden. Da man sich als Gruppe kennt gibt es einiges zu lachen, speziell über die alten Spitalbetten.
Den Abend beschliesst ein gemeinsames Nachtessen im einzigen Restaurant des Ortes.
Bericht:
Heute ist das Fest des heiligen Franziskus von Assisi,
jemand der mich in meinem Leben immer stark angesprochen hat. Sein radikaler Lebensstil war Vorbild von tausenden von Menschen und hat auch heute noch vielen jungen und alten Menschen eine Alternative in seiner gelebten christlichen Lebensform anzubieten. Walter Nigg's Biographie über den Heiligen ist lesenswert.
Die heutige Etappe führt nach Navarrenz, das früher einmal ein eigenes Königreich war, wo wir einen herzlichen Empfang haben. Nach dem Bezug der Unterkunft in der Gite, ich logiere auf dem Gang weil es mir dort am besten gefällt, sind alle Pilger (ca.10) um 18.00 Uhr in der Kathedrale zu einer geschichtlichen Information dieser schönen Stadt eingeladen.
Ein Mitglied der Kirchgemeinde erzählt in einem kurzen Abriss, was sich hier in den letzten 1000 Jahren zugetragen hat. Sehr eindrücklich sind die Geschichten über die Religionskriege die hier stattgefunden haben. Wir befinden uns hier im Übergang von der Provinz Bearn(Bärn) ins Baskenland.
Max, ein junger Mann den ich ebenfalls kennen lernen durfte improvisiert anschliessend auf seiner tschechischen Hirtenflöte wunderbare Musik. Toll dieser Klang in dieser grossen Kirche.
Beim anschliessenden Weisswein-Apero in einem alten Innenhof erfahren wir, wer die anderen Pilger sind.
Solche Accueil (Empfang) fehlen leider ein wenig auf dem franz.Teil.
Auf Empfehlung essen wir ausgezeichnet in einem günstigen "Spunten" und der lustige Wirt setzt dem Tag seinen krönenden Abschluss. Wir werden sogar nach Hause gefahren!
Nachträglich der ganzen Gemeinschaft einen herzlich Gruss zum Franziskus-Tag.
Bin in Ostabat eingetroffen, noch zwei Tage bis Spanien.
Bin Ok. Nette Leute getroffen und immer laufen, laufen, beten lachen laufen essen laufen schlafen etc.
Der Holy Spirit ist aber mit mir spürbar. Danke für euer Gebet.
Pace e Bene Vittorio.
Bericht:
Noch vier Tagesetappen bis zur Spanischen Grenze.
Habe gut geschlafen und unser Tagesziel ist ein franziskanisches Kloster in Saint Palais. Es ist eine lange Stecke und der GR65 (so heisst der Weg in Frankreich)führt uns über viele Umwege (um die Belagsstrecken zu meiden) zum Ziel.
Wir kommen ins franz. Baskenland. Die änderung ist für mich augenfällig. Der Baustyl ist anders (Dachform). Weisse Häuser mit roten Läden. Die Umgebung und die Häuser gepflegter. Sofort ist alles baskisch angeschrieben, was meine franz. Mitpilger nicht so gutieren.
Die baskische Kultur und Sprache ist eine der ältesten in ganz Europa und der Ursprung noch ungelöst. Evtl.stammen sie vom alten verschollenen Kontient Atlantis ab. Eine mögliche Erklärung.
Erst um 19.00 Uhr erreichen wir den Convent. Der einzige anwesende Franziskaner Jean-Jose, ein Baske, empfängt uns sehr herzlich und führt uns gleich in den Speisesaal wo das Nachtessen mit den bereits eingetroffen Pilger eingenommen wird.
Nach so einer Etappe ist man natürlich geschafft und recht müde. Ich nehme mir noch einen Schlummertrunk im nahe gelegenen Bistro, wo einige Jungs anwesend sind. Sie unterhalten sich in baskisch, ich verstehe kein Wort!
Pace e Bene (Franziskanischer Gruss)
Bericht:
Wir haben als Gruppe von 5 Personen in einem grossen Schlafsaal geschlafen, wie in einem alten Spital.Gegen morgen musste ich, infolge Zunahme des Schnarchpegels von Pierre, Ohrenprävention vornehmen.(Gehörpfropfen der SUVA)
Der Besuch der heiligen Messe am Morgen auf baskisch und französisch gehalten,hat mich sehr angesprochen und Kraft für den neuen Tag gegeben.
Heute haben wir eine kurze Etappe gewählt.Der Weg ist super und öffnet uns immer mehr den Blick zu den Pyränäen.
Unterwegs begegnen wir einen markanten Punkt.Hier kommen drei Pilgerwege vom Norden zusammen, die alle nachher in einem Weg weiterführen, zum Ziel: Santiago de Compostella.
Hier treffen wir Paul der auf den Rückweg ist von Santiago nachdem er noch in Fatima (Portugal) war.Sein Ziel Lourdes.Er ist schon 4 Monate unterwegs!!!!
In Ostabat besuchen wir die Kirche.Es probt gerade ein junges Team mit Querflöte und Orgel das Ave Maria.Wir setzen uns hin und geniessen den Augenblick.Balsam für Seele und Körper.
Ein kleiner Umweg führt uns heute zu einer schönen Privatunterkunft,wo wir als Gruppe beschliessen den Tag hier zu beenden.Das freundliche baskische Ehepaar, dass die Unterkunft ermöglicht kocht uns ein feines Nachtessen.Interessante Gespräche über die franz. Landwirtschaft,die vielen Probleme der Bauern und Fragen zur baskischen Problematik schliessen den Abend ab.
Bericht:
Ein weiteres Ziel ist erreicht wir sind an den Pyränäen angelangt. Hier treffen wir auch wieder viele andere Pilger an.Eine bunt gemischte Gesellschaft aus vielen Nationen.Zuerst besuchen wir die Altstadt vom Ort.Sehr schöne Stadttore und Brücken umschliessen die geschtichtsträchtige Stadt..
Im Refuge empfängt uns Janinne die Hausmutter der Herberge.Sie erzählt uns viele lustige Geschichten über die Pilger die hier vorbei ziehen.Wir bereiten uns auf die morgige grosse Etappe vor.Ein speziell für diesen Zweck eingerichteter Pilgertreff.geführt von Freiwilligen gibt gerne zu allen Fragen Auskunft.Zuerst genehmigen uns aber den vorzüglich schmeckenden "Gateau Basque".
Wie wird wohl das Wetter morgen sein?.Das war die grosse Frage.
Bericht:
Die Pyränäenetappe!
Was für eine Enttäuschung, nach dem gestrigen schönen Tag heute früh strömender Regen! Zwei Teilnehmerinnen unserer Gruppe sind unschlüssig, was machen?
Wir wagen es trotzdem und starten um 08.00Uhr zur "gefürchten" Etappe. Es giesst und giesst! Aber wir wissen, dass hier das Wetter schnell ändert. Nach dem Verlassen der Altstadt durch das Stadttor, empfängt uns ein steiler Anstieg.
Aber ist alles nur halb so schlimm. Der Weg ist gut zum grössten Teil Belagsstrecke. Wir sind besonderes froh, dass nach 2 Stunden der Regen nachlässt. So kämpft sich jeder den Berg selber hinauf nach seinem Rythmus. Wir werden natürlich dauert von neuen Pilgern überholt, die super motiviert sind, aber wir werden die meisten später mit Fussproblemen wieder treffen. So muss halt jeder seine Erfahrung selber machen.
Der Höhenunterschied der zu überwinden ist 1200 Höhenmeter, also nicht alle Welt. Immer schöner wird das Wetter und der Ausblick super. Es ist eine schöne Hügellandschaft voller Schafweiden und zu Hunderten begegnen wir Ihnen. Die Hirten sind per Autos unterwegs und pfeiffen vom Auto aus den Schafen zu und diese verschieben sich zur nächsten Weide.
Eine schöne Marienstatue läd uns zur Mittagsrast ein. über uns kreisen bald 4 Bartgeier mit Spannweiten über zwei Meter. Ein schöner Anblick.
Die Grenze zwischen Frankreich und Spanien markiert ein Grenzstein Nr.199
Wir sind natürlich alle froh als wir die Höhe erreicht haben. Jetzt folgt ein Abstieg von 500m zum Kloster Roncevalles.
Dieses Abtei hat eine lange Geschichte. Der Empfang ist herzlich man muss sogleich einen Fragebogen ausfüllen und die Beweggründe seiner Reise ankreuzen.
Die Unterkunft ist in den alten Pilgerräumen von früher und zum Teil sehr eng. Man muss das einfach einmal erlebt haben. 25 Personen in einem Raum zum Schlafen!
Um 20.00 Uhr abends ist eine Pilgermesse mit einem Pilgersegen, anschliessend wird im nahe gelegenen Hotel das Nachtessen eingenommen. Alles ist sehr gut organisiert.
Wir treffen viele neue Gesichter vor allem viele junge Spanier die sich von hier auf den Camino machen. Aber auch Leute aus Argentinien, USA, Canada, Deutschland, Frankreich also sehr international.
Bericht:
Am Morgen sind alle voller Aufregung sehr früh wach und jeder "nuscht" mit seiner Taschenlampe in der Gegend herum.
Erster Eindruck auf dem spanischen Weg.
Alles ist sehr gut markiert und der Weg gut geführt in einem separaten Trasse z.T. mit Platten belegt!
Der Weg führt durch wunderschöne Waldstücke und begeistert uns sofort.
Jetzt lernt man viele neue Pilger kennen und begrüsst sich höflich. Nach einigen Tagen wird es dann immer persönlicher und lustiger.
Am Ankunftsort begrüsst uns der Gemeindepräsident von Larrasoana, er führt die Pilgerherberge im Gemeindehaus gleich selber. Er weisst uns im 2.Stock ein Zimmer zu, wo am Boden 5 Matratzen liegen. Eine neue Erfahrung liegt vor uns.
Auch diese Nacht habe ich ohne Schaden überstanden!
Bericht:
Der heutige Weg führt uns durch die Vororte von Pamplona. Es bereitet uns überhaupt kein Problem das Zentrum zu erreichen. Alles ist super markiert und führt direkt über eine alte Brücke in die Altstadt. Hier werden wir aber sofort mit dem Tagesgeschehen konfrontiert. Vor einem Restaurant liegen viele Blumengebinde. Ueberall hängen an den Fenster schwarze Fahnen. Wahrscheinlich war hier die ETA im Spiel. Die Stimmung ist gedrückt und ich unterlasse es lieber ein Foto zu machen.
Heute verabschieden wir uns von Madeleine und Sonja die Ihre Heimreise nach Frankreich antreten. Zuerst gehen wir aber noch in ein typisches spanisches Restaurant mittagessen. Anschliessend besuchen wir noch die Kathedrale und ein wunderbares Museum.
Ich ziehe mit Pierre und Mariecristine weiter und finden, nachdem wir noch einen kleinen Abstecher zur alten Unverstät gemacht haben ein privates Refugio 5km ausserhalb von Pamplona. Es ist voll besetzt.
Beim Nachessen lerne ich Paul kennen, er ist seit 30 Jahren immer am Reisen. Er hat natürlich viel zu erzählen über seine Abenteuer. Aber er tut mir auch leid, hat er doch nirgends Ruhe gefunden und ist stets unruhig unterwegs.
Bericht:
Bemerkung zum Internet:
Die Seite muss immer aktualisiert werden,wenn man wirklich den letzten Stand der Tagesberichte haben will. (Knopf:Aktualisieren drücken)
Gleich nach dem Frühstück besuchen wir im Ort eine alte Kirche die wie eine Burg aussieht. Sie gehört dem Malteserorden und die Möblierung, alles Einzelpolster sicher für ihre Sitzungen gedacht. Was dieser Orden genau macht ist mir unbekannt.
Der Weg führt nun über weite Felder stetig den Hang hinauf. Von weiten sieht man die grossen Windmühlen die zur Stromerzeugung eingesetzt. Man spürt sofort hier geht es der Landwirtschaft viel besser als in Frankreich. Die Dörfer sind auch voller Leben.
Ueber einen kleinen Umweg von 2 km erreichen wir in Eunate eine alte romanische Kapelle. Hier treffen wir auch wieder Max aus Deutschland. Er spielt zur Freude von uns allen auf verschiedenen z.T.alten Instrumenten.
Heute ist unser Ziel Puente la Reine.Hier kommen alle Pilgerwege zusammen und die Stadt hat eine schöne Altstadt mit einer imposanten alten Brücke die im Auftrag der Königin von Navarra im 11 Jh. erbaut wurde.
Bericht:
Ich fühle mich gut heute und stehe gut auf.Der Weg fahrt beim Ausgang der Stadt über eine interessante alte Brücke aus dem Mittelalter. Erbaut im Auftrag der Königin von Navarra. Was für eine Harmonie in dieser Konstruktion.
Eine etwas längere Etappe steht wieder einmal auf dem Programm. überall ist jetzt die Weinernte in Gang. Ganze Familienverbände helfen dabei. Zum Glück schaut auch für uns hie und da etwas heraus. Wie die Trauben gut schmecken!
In Estrella wird uns im Touristenbüro abgeraten die nächste Unterkunft zu besuchen, da sei so eine komische religiöse Gruppe die uns empfange. Wir gehen trotzdem hin.
Beim Kloster Irache hat eine Bodega (Weinkellerei) eine lustige Idee umgesetzt. Aus einem Brunnen fliesst aus einem Hahn Wasser und aus dem anderen richtiger Wein. Man kann sich frei bedienen. Man wird aufgefordert den Wein in massen zu trinken!
Der Empfang im Refugio ist äusserst herzlich und es sind evangl. Christen,2 Ehepaare aus Holland die diesen schönen Refugio führen. Wir essen alle gemeinsam und haben eine schöne Tischgemeinschaft.
4 Holländer, 2 Deutsche,1 Oesterreicherin,1 Argentinerin,2 Franzosen und 1 CH.
Bericht:
Uns wurde wieder einmal in einem Refugio ein Super-Frühstück aufgetischt. Mit einem speziellen Segen der evangl. Christen werden wir wieder auf den Weg geschickt.
Der Weg hier in Spanien ist sehr grosszügig ausgebaut.4-5 m breit und km lang.
Wunderbar hier zu laufen. Die Landschaft zu geniessen und zu laufen, zu laufen, zu laufen bis beinahe zum Horizont.
Bericht:
Viana bleibt mir in Erinnerung für das Refugio mit den wackligen 3 Bett-Etagen. Wenn du vom 3.oberen Bett fällst bist du reif für das Krankenhaus und nicht alle sind ja Zirkusartisten.
Ein wunderschöner Morgen empfängt uns und los gehts! Vor Logrono, die Hauptstadt der Provinz Rioja, empfängt uns am Weg eine alte Frau sie zählt die Pilger und verkauft Getränke und andere Kleinigkeiten.
In Logrono habe ich die Möglichkeit in der Jakobskirche die Messe zu besuchen, anschliessend gibt mir der Pfarrer noch den Stempel in den Pilgerpass und alles Gute auf den Weg.
Um 13.00 Uhr sitze in einem Cafe vor der Kathedrale und warte auf meinen Besuch aus der Schweiz. Wie schon vor 2 Monaten angekündigt kommt Therese aus Zürich mit mir auf den Camino. Sie wird mich 9 Tage begleiten. Sie ist mit einem Bus der 3x wöchentlich von Zürich nach Santiago fährt gekommen.
Nach einer herzlichen Begrüssung und den Austausch von Neuigkeiten von Zuhause gehen wir gleich auf den Weg. Unterwegs kaufen wir noch ein feines Picnic. Durch ein schönes Naherholungsgebiet von Logrono geht es auf breiten Wegen Richtung Navarette.
Der Empfang im Refugio ist herzlich. Das anwesende Ehepaar kocht uns ein einfaches feines Nachtessen. Es gefällt uns hier gleich und die Gespräche am Tisch äusserst interessant.
Pierre zieht in der Nacht seine übliche Scharchnummer durch. Ich habe aber Therese vorher davor gewarnt und so können Vorkehrungen getroffen werden.
Bericht:
Die Verabschiedung von der Herberge ist herzlich. Wir haben uns hier wieder einmal richtig wohl gefühlt. Unkosten; jeder kann geben was er will? Therese hat die erste Nacht auch gut überstanden.
Eine wunderbare offene Landschaft mit Weinbergen die uns heute empfängt. Riesige Flächen von bearbeitetem Ackerland, so weit das Auge reicht.
In den kleinen Ortschaften wird eingekehrt zu einem Kaffee oder es wird irgend eine Sehenswürdigkeit besucht.
Spät treffen wir in St. Domingo ein. In einem alten restaurierten Gebäude schlafen wir wieder einmal in einem grossen Gemeinschaftsraum.
Das gemeinsame Nachtessen mit Pierre und Mariecristine schliesst in lustiger Runde den Abend ab.
Bericht:
Nach der gestrigen langen Etappe leisten wir uns heute etwas Besonderes und gehen am Morgen in einen Parador frühstücken. Was für eine andere Welt! Beim Verlassen des Gebäudes stellen wir fest, dass dieses umgebaute, ehemalige Hospitz angeblich Franz von Assisi gegründet hat, als er auch nach Santiago pilgerte. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Frisch gestärkt besuchen Therese und ich um 10.00 Uhr die wunderschöne Kathedrale und das angrenzende Museum. Dann auf zur nächsten Etappe. Heisse Themen zu Psychiatrie und Erziehung von Kinder lassen den Tag im nu vergehen. Das letzte Teilstück nach Belorado macht uns aber beiden doch etwas Mühe. Grosse runde Steine lassen unsere Füsse massieren.
Hier kommen wir zu einer Herberge die in einem ehemaligen Theatersaal eingerichtet wurde. Sie wird das ganze Jahr von verschiedenen Schweizer Freiwilligen geführt. Leider habe ich mit der Mitarbeiterin gleich zu Beginn einen kleinen Disput und merke sofort, dass eine gewisse Spannung mit den Pilgern besteht. Ueerfordert?
Hier treffen wir auch wieder viele alte Bekannte und Antonio erklärt sich bereit eine Tortillia für 15 Personn zu kochen.
Der Gemeindepfarrer läd uns um 19.00 Uhr in seine Kirche ein und gibt uns Pilgern auf spanisch eine kurze Besinnung zu; Gefahr des Fanatismus im Glauben, anschlissend gibt er uns noch den Pilgersegen.
Das war ein super Abend und das spanische Essen in lustiger internationaler Runde hat uns ausgezeichnet geschmeckt.
Danke Antonio!
Bericht:
Der gestrige Abend wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Beim Durchlaufen von traumhaft schönen Föhrenwälder holt uns wieder Antonio ein. Er ist für mich der Pilger und hier seine unglaubliche Geschichte; 1996 als Fischer im Nordkap in Seenot geraten überlebt er als einziger von 15 Besatzungsmitglieder. Er verspricht im Meer schwimmend der Muttergottes vom Carmel (Maria der Seeleute) bei einer eventl. Rettung sich als Pilger auf den Weg zu machen.
Er hat bis jetzt über 40'000 km (vierzigtausend) zurückgelegt und 17 Paar Bergschuhe verbraucht! Er hat folgende Strecken bis jetzt abgelaufen. Von seinem Wohnort in Cadiz (Südspanien)ist er nach Jerusalem gelaufen und wieder nach Hause, anschliessend nach Rom und wieder nach Hause. Alles ist mit Zeitungsberichten belegt. Sogar der Papst hat ihn letztes Jahr empfangen. Dann ist er wieder nach Norwegen zum Nordkap gelaufen und ist jetzt auf dem Rückweg über den Jakobsweg nach Fatima/Portugal unterwegs. Er hofft an Weihnachten wieder in Cadiz einzutreffen.
Was für ein bescheidener Mensch Antonio geblieben ist. Ich habe mich sofort mit ihm gut verstanden und mein ganzer Respekt gehört ihm für seine Leistung.
In Atapuerca treffen wir auch wieder Camille das junge franz. Mädchen (20) auf dem Weg nach Santiago.
Heute haben wir Antonio zum Nachtessen in ein Restaurant eingeladen.
Bericht:
Atapuerca ein kleiner Ort hat aber grosse Berühmtheit erlangt durch seine Funde von prähhistorischen Menschen. Angeblich haben hier die ältesten Europäer gelebt (800'000 Jahre v. Chr.)
Den ganzen Tag ist es stark windig und die Temperatur merklich abgekühlt. Bevor wir in Burgos eintreffen besuchen wir noch die Karthause in Miraflores. Es gibt nur noch 4 aktive Karthausen in Spanien. (Der strengste kontemplative Orden)
Mit Therese zusammen beschliessen wir den nächsten Tag als Ruhetag einzuschalten. Vieles gibt es in Burgos zu besuchen und meine Füsse freuen sich auch schon.
Wo aber ist nur Pierre und Mariecristine geblieben wir haben sie beide aus den Augen verloren, schade wir waren doch fast 3 Wochen zusammen, wir haben sie irgendwie auf dem Weg nach Burgos verpasst. Bei einem Kaffeehalt sind sie einfach weitergelaufen. Schade,dass wir uns nicht verabschieden konnten. Morgen werden sie nach Nord-Frankreich zurückkehren. Pace e Bene
Bericht:
Am Morgen ist wieder einmal ausschlafen angesagt. Nach dem Frühstück zeigt ein Blick aus dem Fenster, dass es in strömen regnet, die Temperatur 10° beträgt.
Therese und ich besuchen die riesige Kathedrale von Burgos und ihr wunderbares Museum. Die Kunstwerke sind deren so viele, dass man nicht mehr weiss wo hinschauen.
Nach dem Kauf eines Regenschirmes, den es regnet nach wie vor wie aus Kübeln gegossen besuchen wir ein weiteres Museum über die Ausgrabungen in Atapuerca. Sehr gut dargestellt und eindrücklich das Leben dieser Ureinwohner vor 800'000 Jahren.
Am Nachmittag erhalte ich ein Telefon von Peter. Er ist zu Besuch bei meiner Mutter. Ich erfahre ,dass sie vor zwei Tagen umgefallen ist und eine leichte Streifung bekommen hat. Ich kann gut mit meiner Mutter sprechen merke aber, dass ihr das Mühe bereitet. Sie möchte, dass ich den Weg fortsetze. Mal sehen wie sich die Gesundheit meiner 85jährigen Mutter die im Altersheim Pfrundhaus wohnt entwickelt.
Um 19.30 Uhr besuche ich in einer Nebenkapelle der Kathedrale die Messe und empfehle die Gesundheit meiner Mutter Gott an.
Ich bin auch bereit sofort nach Hause zurückzukehren!
Bericht:
Als wir das Hotel verlassen beginnt es gleich zu Regen, dass uns nichts anderes übrig bleibt als gleich den Poncho (Regenschutz) anzuziehen.
Das Verlassen von Burgos bereitet uns keine Mühe und alles ist gut bezeichnet.Diese Stadt besitzt wunderschöne Parks die wir durchqueren, auch wird bei der Universität rege gebaut.
Jetzt wird der Regen immer stärker.Wir laufen durch einen lichten Wald und die Feldwege die wir begehen sind schon ziemlich schlammig.Therese kämpft sich ebenfalls mutig durch die aufgeweichte Landschaft.
Es geht auf die Meseta (Hochebene)und der Wind peitscht uns um die Ohren.Der Schlamm klebt uns an den Schuhen und wir beschliessen auf die geernteten Felder auszuweichen.Eine unfreundliche Angelegenheit.Eine riesige Ebene, wo im Sommer Getreide angepflanzt wird.
Mein erster richtiger Regentag.Bis jetzt hatte ich ja mit dem Wetter grosses Glück.Aber das schlechte Wetter gehört halt auch dazu.
Völlig durchnässt erreichen wir am Abend das Refugio wo wir wieder einige alte Bekannte auf dem Weg vorfinden.Das Cheminee brennt und es ist noch recht gemütlich.
Es besteht die Möglichkeit, gegen Bezahlung ein Nachtessen zu bekommen und so sind wir dankbar für die warme Suppe und das feine Essen.Mal schauen ob die nassen Schuhe bis am Morgen wieder trocken sind.
Ich mache die Bekanntschaft von Pablo einem Brasilianer aus Sao Paulo der mit mir Brasilianisch spricht.Wir haben es lustig zusammen.Leider hat er dann in der Nacht nebst seinem Schnarchen noch ziemlich mit den Zähnen geknirscht.Sind das seine Sorgen als Devisen-Brocker?
Bericht:
Wer hätte das gedacht am Morgen empfängt uns ein wunderschönes Wetter,was uns natürlich völlig aufstellt.
Wir durchqueren einen weiteren Teil der Meseta und es ist recht windig.Eindrücklich präsentiert sich für uns die Landschaft mit ihren grossen Weiten.Der schlammige Weg ist bereits,bei dem starken Wind etwas abgetrocknet.
Der Camino ist voller Geschichten und immer wieder stösst man auf alte Hospitze,Klöster,Kirchen.
In der Kirche Santa Maria del Manzano bei Castrojeriz ist eine eindrückliche Ausstellung zum Thema:Maria eine Frau.
Das Tagesziel Boadilla del Camino können wir nicht erreichen,da das Refugio geschlossen ist.Immer mehr Refugios schliessen zu dieser Jahreszeit.Zum Glück wurde uns das durch einen vorbeilaufenden Pilger mitgeteilt .So begnügen wir uns mit einer eher kürzeren Etappe und haben so etwas mehr für uns Zeit.
Leider gibt es in dieser Gemeinde keine möglich das Nachtessen einzunehmen.Doch unsere hungrigen Augen haben in der einzigen Bar das Herz der Barmaid berührt und sie organisiert uns den Kontakt zur Ladenbesitzerin des Dorfes und wir können so unser Nachtessen und Morgenessen einkaufen.
Bericht:
Heute waren wir nur zu dritt im Refugio mit Therese und einem Mann von den holländischen Antillen. Wer weiss wo das ist?
Die Tage werden jetzt kürzer und kürzer und sobald es hell wird zieht man los.
Die Landschaft hat uns wieder mit ihrem morgendlichen Sonneneinfall auf die weiten Felder, total fasziniert. Was für Weiten und schöne Ockerfarben.
Interessante Gespräche mit Therese über unsere Kinder und Familien haben die Stunden schnell vergehen lassen.
In Fromista haben wir nach dem Mittagshalt und der Stärkung mit einem Teller Spaghetti, die Romanische Kirche St. Martin besucht. Es ist eine der schönsten Kirchen die ich bis anhin in Spanien gesehen habe, eine grosse Schlichtheit zeichnet sie aus.
Am Nachmittag verdunkelt sich der Himmel und wir müssen wieder einmal unseren Regen-Poncho anziehen. Der Pilgerweg verläuft jetzt parallel der Hauptstrasse auf einem eigenen breiten Kiesweg.
Am Ziel angekommen finden wir heute Unterkunft bei den Schwestern eines Clarissinen-Kloster. Die ältere Schwester mit Handy am Ohr heisst uns herzlich willkommen und weisst uns einfache Zimmer zu. Wir schlafen wieder einmal in einem richtigen Bett mit Leintücher. Die Betten haben wir natürlich selber anziehen müssen.
Therese und ich besuchen am Abend gemeinsam die Messe im Ort und gehen anschliessend Nachtessen. Den Schlummertrunk mit jungen spanischen Pilgern und Antonio schliessen den Tag ab.
Für Therese ist es der Schlussabend, nachdem sie acht Tage mit mir gelaufen ist. Auch für sie war diese Zeit eine tolle Erfahrung und ich bewundere Ihre Entscheidungsfreudigkeit mich eine Wegstrecke in Spanien zu begleiten.
Bericht:
Um 7.30 Uhr ist Tagwache. Die Schwestern haben sich etwas lustiges einfallen lassen.
Der Mann von der Waschanstalt klopft an die einzelnen Türen und fordert von allen die Leintücher zum Reinigen. So bleibt dir nichts anderes übrig als aufzustehen.
Ich verabschiede mich nach dem Frühstück bei Therese. Sie fährt heute über Burgos mit dem Bus wieder zurück in die Schweiz ( Zürich-Sihlquai). Die Busfahrt wird 20 Stunden dauern.
Ich laufe wieder los, denn heute hoffe ich auf eine längere Etappe nach Sahagun. Geniesse es auch wieder alleine zu sein und den eigenen Gedanken nachzuträumen. Eine 12 km stets gerade, alte Römerstrasse gibt dir beim Gehen eine neue Dimension von Weite. Es sind doch einige Pilger unterwegs, aber jeder läuft alleine, mit sich und seinen Gedanken!
Bei der Mittagsrast in einem Dorf. Komme ich mit Guy einem Franzosen ins Gespräch. Er ist mit wenig Geld auf dem Camino.
Es wird für mich die Begegnung auf dem Jakobsweg! Ganz tolle Impulse kommen von ihm aus und ich spüre wie der Heilige Geist am Wirken ist. Zufall?
Was ist meine wirkliche Berufung? Wieso habe ich meine Schuppenflechte? Sind Fragen die mich noch auf dem Rest meines Weges begleiten werden.
Den ganzen Nachmittag laufen wir zusammen und die Stunden vergehen im Fluge. In Sahagun befindet sich das Refugio in einer umfunktionierten Kirche und ein gemeinsam gekochtes Nachtessen schliessen auch diesen Tag ab.
Bericht:
Ein dichter Nebel empfängt mich am Morgen und es gar nicht so einfach aus der Stadt die Markierungen zu finden. Tief ziehe ich meine Kappe über beide Ohren, es ist empfindlich kalt. Zum Glück verschwindet der Nebel nach 2 Stunden und ein weiterer schöner Tag begrüsst mich. Vom Wetter her bin ich schon verwöhnt worden.
Habe reichlich Zeit den gestriegen Impuls zu meditieren. Bei einer Ermitage (Einsiedelei) nehme ich meine Zwischenmalzeit ein.
Vor einem Dorf überrascht mich das schöne Marmor-Kreuz mit Inschrift eines Deutschen Pilger, der hier auf dem Camino 1998 wahrscheinlich gestorben ist.
Es wird wieder 18.00 Uhr als ich müde am Ziel ankomme. Der Empfang ist sehr herzlich und ich werde gleich von 2 Amerikaner, im Refugio zum Nachtessen eingeladen. Es ist ein bunt gemischter Tisch mit 2 Amerikaner,2 Australier,2 Brasilianer,1 Franzosen und ich. Was für ein Sprachgewirr! Man fühlt sich sofort als eine Gemeinschaft, die hilft die Schwierigkeiten des Tages schnell zu vergessen.
Gemeinsam besuchen wir auch anschliessend die Abendmesse im Dorf.
Bericht:
Ein weitere Etappe ist in Sicht Leon. Es ist erstaunlich wie viele junge Spanier auf dem Weg sind.
So schliesse ich mich heute mit Guy einer spanischen Gruppe an. Es gibt viel zu lachen und nach 3 Stunden stehen wir vor der Stadt Leon. Das durchschreiten der Vororte braucht aber seine Zeit und der Strassesverkehr wird immer intensiver. Vorsicht ist geboten.
Ich will mir Zeit nehmen diese interessante Stadt anzuschauen und so lege ich morgen einen weiteren Ruhetag ein und suche mir ein kleines Hotel. Per Zufall treffe ich Ulrike aus Wien die mir einen guten Typ geben kann.
Beim Hotel-Empfang begrüsst mich eine nette Frau auf schweizerdeutsch. Sie hat einige Jahre in St. Gallen gearbeitet.
Gleich werde ich mit den neusten Meldungen aus der Schweiz konfrontiert, dass sich im Gotthardtunnel ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignet hat. Es ist furchtbar was auf der Welt im Augenblick alles abläuft!
Die Weltgeschichte geht weiter und ich laufe einfach auf dem Jakobsweg meinem Ziel zu.
Im Benediktinerinnen-Kloster von Leon gibt es um 21.45 nach dem Komplet (Nachtgebet der Schwestern) einen herzlichen Pilgersegen.
Bericht:
Was für eine interessante Stadt voller Leben und Geschichte.Hier in Leon befindet sich die schönste Kathedrale Spaniens erbaut im gotischen Styl.Wunderschöne farbige Fenter bringen ein sich dauernd änderndes Licht in das Innere.
Sehenwert ist auch das Museum von Isidoro.Hier befindet sich ein Pantheon von über 40 ehemaligen Königen mit ihren Familien.In einem bemalten romanischen Innenraum sind sie in Sakofargen aufgereit.
Besuche auch das Kloster von San Marco,dass heute zu einem 5 Stern Hotel (Parador) umgebaut ist.
Schattige Alleen entlang des Flusses Bernsega laden zum Flanieren ein.
Ueberhaupt ist das Leben hier in Spanien ganz anders als bei uns. Die Leute stehen spät auf,essen zwischen 14.00 und 15.00 Uhr Mittag.Dann wird Siesta gehalten,auch im Winter.Gegen 18.00 Uhr fängt das Leben wieder an zu pulsieren in den Strassen.Das Nachtessen wird nicht vor 21.00 Uhr eingenommen usw.
Beim Beuch der Franziskus-Kirche treffe ich einen Franziskaner der gerade Beicht hört.Ich kann mit ihm ein gutes Gespräch führen und er entlässt mich mit seinem priesterlichen Segen auf den weiteren Weg.
Am Abend treffe ich noch eine Gruppe bekannter Pilger die eben erst heute angekommen sind,weil sie sich kürzere Etappen vorgenommen haben.Es ist eine fröhliche Runde die den Abend abschliesst.
Bericht:
Jakobs-Muscheln aus Kupfer in die Gehwege eingelegt weisen dir den Weg aus der Stadt.Zusätzliche gelbe Pfeile am Boden oder an den Kandelabern lassen dich die Richtung gut finden.
Bei der Virgen del Camino nehme ich die Variante die etwas länger ist, aber über die Landschaft führt.Ich bin alleine und geniesse es.Kilometer um Kilometer wird gelaufen.Leider ist ein Teilstück auch auf Asphalt,was mich natürlich nicht so freut. Unterwegs treffe ich einen Bauern bei der Zuckerrübenernte und ich komme mit ihm ins Gespräch.
Kurz vor dem Ziel und schon ziemlich schlapp begegne ich drei grossen Hunden die alle auf mich zukommen.¬s ist eine spezielle Rasse von hier, die die Schäfer haben,eine Mischung zwischen einem Bernardiner,Schäfer und einer Doge etwa.Mir ist nicht ganz gehäuer. Was machen?Sie kommen auf mich zu und beschnuppern mich.Ein Pfiff des Schäfers und sie lassen ab von mir und watscheln weiter.Wieder einmal gut gegangen.
Ueber eine lange alte romanische Brücke geht es zum Refugio.
Ein schöner Innenhof erfreut mich und ich lasse mich müde in einen alten Sessel fallen.Ja man ist sch geschafft nach so einer Etappe.
Beim Nachtessen in einem Restaurant kommen zwei spanische Pilger in eine lebhafte Diskussion über den Sinn und Unsinn des Camino.
Mit dem einen davon komme ich beim Nachhauselaufen ins Gespräch und erzählt mir etwas von seiner traurigen Geschichte.Er hat seine Frau und sein Kind, die vor ihm mit dem Auto fuhren, gesehen wie sie tötlich verunglückt seien.
Was für ein schwerer Schicksalschlag!Er lauft und lauft um alles zu vergessen.
Bericht:
Es ist Sonntag und keine Menschenseele zu sehen,als ich am Morgen die kleine Stadt verlasse.Heute Nacht war ja die Zeitumstellung,dass haben leider nicht alle Pilger gewusst und bereits wieder um 5.30 Uhr im Refugio rumgenuscht.Leider sind auch alle Cafes geschlossen und so lässt das Frühstück auf sich warten.
Es ist ist ziemlich eben und ich laufe alleine.Doch bald ist es mit der Ruhe vorbei. Es ist Sonntag und überall sind die Jäger mit ihren Hunden auf der Pirsch.Es wird wieder rumgeballert was das Zeug hält.Einmal muss ich kurz austreten und schwups springt ein Feldhase vor mir weg.Hoffentlich hat er den Tag gut überlebt.
In San Justo de la Vega muss ich einem Wirt einen Gruss von Werner aus Zürich überbringen.Ich trete ins Cafe Oasis und bemerke sofort, den Wirt kennst du doch! Avelino Perez Ghana war ein Arbeiter der Firma Zschokke-Spezialtiefbau und wir haben auch zusammen auf Baustellen gearbeitet.Er freut sich riesig mich zu treffen und wir tauschen kurz alte Errinnerungen auf.Wie das Leben so spielt!
In Astorga besuche ich die schöne Kathedrale und gleich daneben steht der Bischofssitz des Architekten Gaudi.
Rabanal del Camino erreiche ich ich schon fast in der Nacht.Durch die Winterzeit ist es jetzt schneller dunkel und ich muss aufpassen und die Zeit besser einteilen.
In der kleinen Dorfkirche singen 2 Mönche gregorianisch das Nachtgebet.Eine halbe Stunde der Besinnung und Ruhe
Bericht:
Heute geht es wieder einmal in die Berge.Wir sind jetzt auf 1000m und es geht auf 1500m und anschliessend hinunter nach Ponferrada das sich auf 500m ü M. befindet.
Auf der Passhöhe befindet sich ein altes Eisenkreuz auf einer Holzstange.Dort lagen viele Steine kleine und grosse.Sie wurden von den Pilgern aus vielen Jahrhunderten dorthin getragen.Jeder Stein bedeutet ein spezielles Anliegen.Auch ich habe von Zürich einen kleinen Stein von der Langstrasse mitgebracht. Darin eingeschlossen sind alle Anliegen der Vielen, die ihn in der Hand gehalten haben.Mögen sich alle Vorstellungen und Wünsche in Erfüllung gehen.Einer der eindrücklichsten Orte des ganzen Camino.
Ein Telefongespräch mit dem Christhüsli auf der Gasse in Zürch am Montag 10.30Uhr hält diesen wichtigen Moment fest.Pace e Bene.
Auf dem weiteren Weg nach Ponferrada treffe ich den harten Kern des Camino.1 Schweizer-Paar, sie sind von Bern aus gestartet.1 Holländisches-Paar, sie sind von Zuhause aus gestartet und 1 östereichisches-Paar die von Graz aus gestartet sind.Da gibt es Vieles zu erzählen, zu lachen und auszutauschen.
In der Nähe der alten Templerburg von Ponferrada gehen das Schweizer-Paar und ich Nachtessen,nachdem wir uns in einem kleinen Hostal (kleines Hotel)einquartiert haben.
Ciao Benno
Bin in Portomarin eingetroffen,Galicien.Habe einen kleinen Umweg zu einem alten Benediktinerkloster gemacht.Es trennen mich noch ca. 90 km von Santiago.
Bin wohlauf und ich hoffe das gleiche von dir.
Pace e Bene auch an die Gemeinschaft.Bis bald.
Vittorio
Bericht:
Heute ist wieder einmal eine kürzere Etappe eingeplant. Nachdem ich am Morgen meine Tagesberichte geschrieben habe ziehe ich etwas später los. Bald sind wir wieder eine Gruppe von Pilger die den Weg aus der Stadt suchen. Vorher haben wir uns aber noch mit Tagesproviant eingedeckt.
Der Weg führt uns durch die wunderschöne Gegend des Bierzo, eine Weingegend. Die Trauben sind natürlich schon abgeerntet, aber traumhaft haben sich die Reben verfärbt. Du läufst durch ein Meer von Farben.
Am Weg bleiben wir bei einem Bildhauer stehen der grosse Skulpturen anfertigt. Toll wenn jemand weiss mit diesem Talent umzugehen und kreativ abeiten kann.
Beim Laufen überrascht mich ein Anruf aus der Schweiz, eines guten Feundes und er erzählt mir wie schwierig es ist mit den ständig wechselnden Tagesaktualitäten umzugehen. Da geht es bei mir etwas einfacher und ich muss aufpassen wenn ich wieder nach Hause komme, dass ich mich weiterhin etwas abgrenzen kann. Aber ich weiss inzwischen, dass es nicht einfach sein wird.
Heute übernachte ich in einem etwas chaotischen Refugio, dass aber bereits im Reiseführer so vermerkt war. Es gibt für alle die wollen ein Einheitsmenu: Cocado de maragato. (Schlachtplatte).
Hier in Villafanca del Bierzo konnten die kranken Pilger im Mittelalter die Vergebung der Sünden bekommen und dann ohne den Cebreiro (Berg) zu machen in sein Land zurückkehren.
Bericht:
Der Tag der gefürchteten Bergetappe über den Cebreiro.
Alles halb so schlimm für uns berggewohnte Schweizer!
Wieder einmal begrüsst uns ein traumhaft schöner Tag. Ich danke Gott für dieses Wetterglück.
Gleich nach dem Dorfende gibt es zwei Wegvarianten. Eine über die viel befahrene Strasse, die andere die ich wähle führt anfangs steil den Berg hinauf. Mehr und mehr öffnet sich der Blick für eine weite Landschaft. Es überholt mich Thomas ein evangl. Schweizer Pfarrer auf dem Camino. Zusammen laufen wir durch die verfärbten Kastanienwälder. Doch schon bald trennen wir uns, damit jeder seinen Schrittrythmus einhalten kann. Nach einem kurzen Abstieg geht es durch verschiedene Dörfer hinauf auf den Cebreiro. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und es geht alleine höher und höher. Im Ganzen wurden heute 1000 Höhenmeter überwunden. Der höchste Punkt mit dem Dorf und dem Refugio ist auf 1350müM.
Heute bin ich wirklich auf dem alten Pilgerweg gelaufen und ich konnte mir viele Gedanken darüber machen was hier früher alles abgelaufen ist.
Das Nachtessen habe ich in einer Taverne zusammen mit Anselm einem Bayern eingenommen. Er sucht eine neue Ausrichtung in seinem Berufsleben. Er hat in Biel Holzbau studiert, sich anschliessend selbstständig gemacht und sich viel zu stark ins Berufsleben gestürzt. Er schaut den Camino als Chance an, Neues zu entdecken.
Bericht:
Bei Nebel verlasse ich um 8.00Uhr allein das Refugio und mache mich warm angezogen auf den Abstieg vom Cebreiro. Zuerst geht es ein Stück entlang der Passstrasse, dann durch alte Flurwege. Doch bald verzieht sich der Nebel. Es ist schön zurückzuschauen und die Nebelschwaden über die Bergkanten fliessen zu sehen.
Jetzt wird man dauernd von neuen Pilgern (spanische) überholt. Sie ziehen wie von der Tarantel gestochen los und rennen beinahe. In Santiago gibt es den Pilgerausweis wenn man min.100km zu Fuss oder 150km mit dem Fahrrad gemacht hat.
In Triacastela wähle ich die Variante über Samos, um ein altes Benediktinerkloster zu besuchen. Hier habe ich auch die Möglichkeit die Abendmesse zu besuchen.
Bericht:
Habe in der Nacht im Hostal gefroren. Bis zum Klosterbesuch um 10.00 Uhr hatte ich schön Zeit meine Tagesberichte zu schreiben.
Ein fröhlicher Benediktinermönch hat uns in einer Führung den wunderschönen Kreuzgang erklärt. Es hat sich gelohnt den Umweg zu machen. Ein riesen Komplex mit noch 16 Mönchen.
Leider führte der weitere Weg fast 14km allein entlang einer befahrenen Strasse bis nach Sarria. Dort treffe ich beim Mittagessen wieder meine alten Bekannten, die die Normalroute genommen haben.
Am Nachmittag geht es durch traumhafte idylische Wege durch eine wilde Landschaft.
Im schönen Refugio in Ferreiros haben wir wieder ein fröhliche und lustige Gemeinschaft und beim Nachtessen lernen wir uns noch besser kennen.1 amerik. Ehepaar aus Florida, Johanna aus Austria (sie studierte Grundbau), Adda aus Uruguay, Margrit aus Canada,1 Spanier. Die Wirtin verwöhnt uns nach Strich und Faden.
Noch trennen mich 95 km von Santiago
Bericht:
Was für ein Tag heute.Die Sonne kommt über den Horizont und begrüsst uns.Heute laufe ich mit Johanna, Adda, Margueritta und Thomas aus der Schweiz.Jeder läuft am Anfang etwas für sich und wir treffen uns alle wieder im Internetcafe in Portomarin!Jeder schreibt seine e-mails nach Hause.
Dann habe ich auf dem Weg ein wichtiges Gespräch mit Margueritta aus Kanada.Sie ist in der alten Glaubensgemeinschaft der Quäker zuhause .Sie kann zu meiner Schuppenflechte gute Ideen und Gedanken zur Ernährung sagen.Ich bin dankbar über alle Typs.
Am Abend treffen wir wieder in ein sehr schönes Refugio leider gibt es in diesem Dorf kein Restaurant weit und breit und so teilen alle was sie zum Essen dabei haben.
Ein interessanter Pilger übernachtet auch hier und beim Chemineefeuer erzählt er uns etwas von seinem Beruf als Steinmetz.Er kennt viele Details über die Steinverarbeitung und er hat den Camino schon einige Male gemacht.Er lebt in Leon und hat wenig Arbeit.
Auch Ismail übernachtet hier, mit seinem zugelaufenen Hund,ein staatenloser Algierer mit einem Ausweis der Schweizerbehörde, der ihn als politischer Flüchtling ausweist.Er hat keinen "Stutz" im Sack und bittet herzlich um eine kleine Gabe!!!! Schicksale,Geschichten!!
Bericht:
Heute will ich mich von der Gruppe verabschieden und eine etwas raschere Gangart einschalten.Ich möchte versuchen am 05.Nov in Santiago anzukommen.An diesemTag hätte mein verstorbener Vater seinen Geburtstag gefeiert.
Nach dem Mittagessen verabschiede ich mich und ziehe los.Schön ist es dem Ende zuzugehen,wobei ich einige getroffen habe die damit Mühe bekunden, anzukommen.Wie ein Film läuft Vieles beim Laufen in mir ab.Unterwegs treffe ich sogar Camille(20), unseren Engel auf dem Camino,die im schönen Refugio von Ribadiso halt macht.Ich ziehe weiter bis Arzua.
Ein wunderschönes Refugio erwartet mich dort.Doch mit dem einschlafen hapert es,zu viele Gedanken gehen mir durch den Kopf und dann ist noch Stimmung auf der Strasse.Es findet ein wichtiges Fussballspiel statt zwischen Real Madrid und FC Barcelona (2:0).
Bericht:
Ankunft in Santiago
Kaum ist es hell ziehe ich los.Nun ist es endlich so weit, ich nehme die letzte Etappe in Angriff.Durch wunderschöne Eucalyptuswälder geht es dem Ziel entgegen.Diesen Tag kann ich voll geniessen,ich bin alleine und die Kilometersteine zeigen mir immer mehr auf,dass es nicht mehr weit ist.
Ein Telefongespräch mit Benno im Christehüsli bringt mir die Verbundenheit mit allen zuhause.
Kurz auf dem Zielstrich fängt mich noch Tobias ab,der ebenfalls von Thun aus gestartet ist und wir ziehen gemeinsam zur Kathedrale die wir um 17.30 Uhr erreichen.
Mit Gottes Hilfe geschafft!!!!!
Ich gehe in die Kathedrale um ein Dankesgebet zu machen.Eine starke innere Freude kommt auf.
Nun werde ich bis am Donnerstag hier bleiben, es gibt so Vieles zu besichtigen und dann anschliessend mit dem Bus nach Zürich zurückfahren.Ich freue mich schon Euch alle wieder zu treffen.
Ich danke allen die meine Berichte gelesen und den Weg mitgetragen haben.Auf Eure Echos freue ich mich!!!!!
Man hätte auch die Möglichkeit das so zu tun, mit einer Spende auf das PC Konto der Franziskanischen-Gassenarbeit;
PC 87-473341-7 / Vermerk: Jakobsweg
Meine Adresse ist:
Vittorio Ferlin
Schachenmatten 20
CH - 8906 Bonstetten
vittorio.ferlin@swissonline.ch
Diesen Camino widme ich ganz speziell;
Meiner Mutter und meinem Vater+
meiner Familie
allen Rollstuhlfahrer speziell die mit Spina bifida
allen Freunden , Bekannten und Arbeitskollegen
und der Franziskanischen Gassenarbeit Zürich
Pace e Bene
Ende
Vittorio Ferlin
vittorio.ferlin@swissonline.ch
Tag | Datum | Strecke | Tageskm | Übernachtung |
---|---|---|---|---|
1 | 04.08.01 | Einsiedeln - Alptal - Hagenegg - Kloster Ingenbohl | 28.0 | Kloster |
2 | 05.08.01 | Ingenbohl - Brunnen - Emmetten - Beckenried | 20.0 | Hotel |
3 | 06.08.01 | Beckenried - Stans - Flüeli Ranft | 30.0 | Massenlager |
4 | 07.08.01 | Flüeli Ranft - Sachseln - Giswil - Brünigpass | 35.0 | Massenlager |
5 | 08.08.01 | Brünig - Brienzwiler - Brienz - Oberriet | 26.0 | Hotel |
6 | 09.08.01 | Oberriet - Interlaken - Beatushöhlen - Spiez (Olvido) | 26.0 | Hotel |
7 | 10.08.01 | Spiez, 1. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
8 | 11.08.01 | Spiez - Einigen - Amsoldingen - Wattenwil | 30.0 | Bauernhof |
9 | 12.08.01 | Wattenwil - Rüeggisberg - Schwarzenburg | 30.0 | Hotel |
10 | 13.08.01 | Schwarzenburg - Fribourg - Kloster Hauterive | 35.0 | Kloster |
11 | 14.08.01 | Kloster Hauterive, 2. Ruhetag | 0.0 | Kloster |
12 | 15.08.01 | Kloster Hauterive, 3. Ruhetag | 0.0 | Kloster |
13 | 16.08.01 | Kloster Hauterive - Posat - Romont | 31.0 | Hotel |
14 | 17.08.01 | Romont-Moudon - Montpreveyeres | 33.0 | Hotel |
15 | 18.08.01 | Montpreveyeres - Lausanne - St.Sulpice | 28.0 | Privat |
16 | 19.08.01 | St.Sulpice - St. Prex - Rolle | 31.0 | Privat |
17 | 20.08.01 | Rolle-Nyon - Versoix | 38.0 | Hotel |
18 | 21.08.01 | Versoix - Genf - Neydens (F) | 28.0 | Camping |
19 | 22.08.01 | Neydens - Frangy | 32.0 | Privat |
20 | 23.08.01 | Frangy - Seyssel (an der Rhone / Les Côtes) | 15.5 | Hotel |
21 | 24.08.01 | Seyssel, 4. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
22 | 25.08.01 | Seyssel - Chanaz | 21.5 | Camping |
23 | 26.08.01 | Chanaz - Yenne | 15.5 | Herberge |
24 | 27.08.01 | Yenne - St.Genix | 24.5 | Privat |
25 | 28.08.01 | St.Genix - Le Pin | 30.0 | Privat |
26 | 29.08.01 | Le Pin - St.Gillonay | 22.5 | Privat |
27 | 30.08.01 | St.Gillonay - St.Andre-Moisseu sur Dolon | 33.0 | Camping |
28 | 31.08.01 | Moissieu - St. Romain de Surieu - Chavanay) | 30.0 | Hotel |
29 | 01.09.01 | Chavanay - St.Julien-Mollin | 19.5 | Camping |
30 | 02.09.01 | St.Julien - Mollin - Molette - Les Setoux | 24.5 | Gité |
31 | 03.09.01 | Les Setoux - Tence | 29.5 | Hotel |
32 | 04.09.01 | Tence - Saint Julien Capteuil | 27.0 | Gité |
33 | 05.09.01 | Saint Julien Capteuil - Le Puy en Valay | 17.0 | Hotel |
34 | 06.09.01 | Le Puy en Valay, 5. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
35 | 07.09.01 | Le Puy - Monistrole sur Allier | 31.0 | Gité |
36 | 08.09.01 | Monistrole - Le Sauvage | 34.0 | Gité |
37 | 09.09.01 | Le Sauvage - Aumont Aubrac | 25.0 | Gité |
38 | 10.09.01 | Aumont Aubrac - Montgros | 24.0 | Gité |
39 | 11.09.01 | Montgros - St.Come-d'Olt | 36.0 | Hotel |
40 | 12.09.01 | St.Come d'Olt - Estaing (Gemeinschaft) | 19.0 | Pilgerherberge |
41 | 13.09.01 | Estaing - Senergues | 23.0 | Gité |
42 | 14.09.01 | Senergues - Conques | 9.0 | Pilgerherberge |
43 | 15.09.01 | Conques, 6. Ruhetag | 0.0 | Pilgerherberge |
44 | 16.09.01 | Conques - Livinhac le Haut | 23.5 | Privat |
45 | 17.09.01 | Livinihac le Haut - Figeac | 25.5 | Gité |
46 | 18.09.01 | Figeac - Cajarc | 30.0 | Gité |
47 | 19.09.01 | Cajarc - Varaire | 25.0 | Gité |
48 | 20.09.01 | Varaire - Cahore | 32.0 | Privat |
49 | 21.09.01 | Cahore - Escayrac | 25.0 | Privat |
50 | 22.09.01 | Escayrac - Durfort Lachapelette | 27.0 | Hotel |
51 | 23.09.01 | Durfort Lacapelette - Moissac | 14.0 | Gité |
52 | 24.09.01 | Moissac - St.Antoine | 27.5 | Gité |
53 | 25.09.01 | St. Antoine - Lectoure | 25.0 | Gité |
54 | 26.09.01 | Lectoure - Condom | 32.0 | Hotel |
55 | 27.09.01 | Condom, 7. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
56 | 28.09.01 | Condom - Eauze | 33.5 | Gité |
57 | 29.09.01 | Eauze - Nogano | 20.0 | Hotel |
58 | 30.09.01 | Nogaro - Barcelone sur Gers | 28.0 | Privat |
59 | 01.10.01 | Barcelone sur Gers - Miramont Sensacq | 21.0 | Gité |
60 | 02.10.01 | Miramont-Sensacq - Arzacq-Arraziguet | 14.0 | Gité |
61 | 03.10.01 | Arzacq-Arraziguet - Arthez-de-Bearn | 30.5 | Gité |
62 | 04.10.01 | Arthez de Bearn - Navarrenx | 31.0 | Gité |
63 | 05.10.01 | Navarrenx - Saint Palais (Franziskaner) | 34.0 | Pilgerherberge |
64 | 06.10.01 | Saint Palais - Ostabat | 12.0 | Privat |
65 | 07.10.01 | Ostabat - Saint Jean Pied de Port | 19.0 | Gité |
66 | 08.10.01 | Saint Jean Pied de Port - Roncevalles | 26.0 | Kloster |
67 | 09.10.01 | Roncevalles - Larrasoana | 29.0 | Refugio |
68 | 10.10.01 | Larrasoana - Pamplona - Cizur Minor | 21.0 | Refugio |
69 | 11.10.01 | Cizur Minor - Puente la Reine | 22.5 | Refugio |
70 | 12.10.01 | Puente la Reina - Villamayor de Monjardin | 32.0 | Pilgerherberge |
71 | 13.10.01 | Villamayor de Monjardin - Viana | 31.0 | Refugio |
72 | 14.10.01 | Viana - Logrono - Navarette | 23.0 | Refugio |
73 | 15.10.01 | Navarette - St. Domingo de la Calzada | 37.0 | Refugio |
74 | 16.10.01 | St. Domingo de la Calzada - Belorado | 23.5 | Refugio |
75 | 17.10.01 | Belorado - Atapuerca | 31.5 | Refugio |
76 | 18.10.01 | Atapuerca - Miraflores - Burgos | 25.0 | Hotel |
77 | 19.10.01 | Burgos, 8. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
78 | 20.10.01 | Burgos - Hontanas | 31.5 | Refugio |
79 | 21.10.01 | Hontanas - Itero de la Vega | 21.5 | Refugio |
80 | 22.10.01 | Itero de la Vega - Fromista - Carrion de los Condes | 34.0 | Kloster |
81 | 23.10.01 | Carrion de los Condes - Sahagun | 41.0 | Refugio |
82 | 24.10.01 | Sahagun - Mansilla de las Mulas | 38.0 | Refugio |
83 | 25.10.01 | Mansilla de las Mulas - Leon | 19.0 | Hotel |
84 | 26.10.01 | Leon, 9. Ruhetag | 0.0 | Hotel |
85 | 27.10.01 | Leon - Hospital de Orbigo | 35.5 | Refugio |
86 | 28.10.01 | Hospital del Camino - Rabanal del Camino | 39.0 | Refugio |
87 | 29.10.01 | Rabanal del Camino - Ponferrada | 34.5 | Hotel |
88 | 30.10.01 | Ponferrada - Villafranca del Bierzo | 24.0 | Refugio |
89 | 31.10.01 | Villafranca del Bierzo - Cebreiro | 30.0 | Refugio |
90 | 01.11.01 | Cebreiro - Triacastela - Samos | 33.5 | Hotel |
91 | 02.11.01 | Samos - Ferreiros | 29.5 | Refugio |
92 | 03.11.01 | Ferreiros - Portomarin - Eirexe | 27.5 | Refugio |
93 | 04.11.01 | Eirexe - Arzua | 38.5 | Refugio |
94 | 05.11.01 | Arzua - Santiago de Compostela | 40.0 | Privat |